Kleine Zeitung Steiermark

Eine Talfahrt mit glückliche­m Ende

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Novak Djokovic ist heute (9.30 Uhr, Servus TV, live) in Melbourne Gegner von Dominic Thiem im Australian-openendspi­el. Der Serbe war 2017 in ein tiefes Loch gefallen, schaffte jedoch ein kaum noch für möglich gehaltenes Comeback auf der Bühne, die seine Welt bedeutet.

Doch „Nole“besticht nicht nur durch Intelligen­z, sondern auch durch herausrage­nde Tennisküns­te: 16 Grand-slam-trophäen hat der 32-Jährige bereits in seiner Vitrine stehen, heute im Australian-open-finale gegen Dominic Thiem könnte sich eine weitere dazugesell­en. Gelingt ihm der 17. Streich, würde Djokovic auch wieder den Tennisthro­n besteigen. Eine Leistung, die ihm vor rund zwei Jahren kaum jemand noch zugetraut hätte.

Fahrt aufgenomme­n hatte die Talfahrt (bis auf Platz 22 im Ranking)

Ende 2016, als sich der Serbe von Star-trainer Boris Becker trennte. Im Frühjahr 2017 mussten auch Langzeitco­ach Marian Vajda sowie Fitnesstra­iner Gebhard Gritsch die Koffer packen. Die folgenden Betreuer-experiment­e mit Andre Agassi und Radek Stepanek waren ein Schuss in den Ofen, die Nähe zum umstritten­en

Dominic ist definitiv einer der besten Spieler der Welt und verdient es, dort zu stehen,

wo er ist. Novak Djokovic

„Liebes- und Umarmungs“guru Pepe Imaz erst recht. Dazu kamen im Juli 2017 auch noch eine Ellbogenve­rletzung (inklusive Operation im Februar 2018), der tiefe Fall in ein Motivation­sloch (auch das

Umso beachtlich­er die kaum noch für möglich gehaltene Auferstehu­ng, die der 77-fache Turniersie­ger im Juli 2018 mit seinem vierten Triumph in Wimbledon (und seinem 13. Grand-slam-titel insgesamt) feierte. Intensive Gespräche mit seiner Frau hätten ihm ein neues „Licht“gezeigt.

Mittlerwei­le hält Djokovic bei 16 Major-titeln. In der Spielerbox sitzt seit April 2018 auch wieder Coach Vajda, dazu hat sich der Serbe im Juni 2019 Goran Ivanisevic als Berater mit an Bord geholt. Die Freude am Spiel und am Siegen hat der „Djoker“längst wiedergewo­nnen – und geht es nach den Experten, sehen diese den 32-Jährigen als künftigen Grand-slamrekord­halter (derzeit Roger Federer mit 20). Einen weiteren Schritt in diese Richtung könnte Djokovic heute setzen. Ob Thiem da mitspielt, ist aber eine andere Frage ...

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