Kleine Zeitung Steiermark

Dreßen schafft den nächsten Heimsieg

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Die Serie hält: Nach Paris, Feuz und Mayer schafft auch der Bayer Thomas Dreßen den Sieg in der Heimat.

ir Abfahrer sind halt freundlich­e Menschen“, hatte Beat Feuz in Kitzbühel gemeint, als er Matthias Mayer „den Vortritt“gelassen hatte – unfreiwill­ig natürlich. Aber ein Körnchen Wahrheit scheint in dieser Aussage zu stecken: Denn kurz vor Jahreswech­sel siegte der Italiener Dominik Paris in Bormio gleich in beiden Abfahrten. In Wengen war dann Beat Feuz nicht zu schlagen und gewann zum dritten Mal am Lauberhorn. In Kitzbühel war die Reihe an Matthias

Mayer, der für den ersten österreich­ischen Sieg auf der Streif seit 2014 gesorgt hatte. Und schon da hatte Feuz gemeint: „Jetzt, werden wir in Garmisch wohl Thomas Dreßen gewinnen lassen müssen.“

Gut, „gewinnen lassen“haben ihn die anderen wohl kaum, aber Feuz sollte recht behalten – gesiegt hat der 26jährige Bayer nämlich trotzdem. Und was war das für ein emotionale­r Erfolg auf der Kandahar-piste: Seit 1992 und Markus Wasmeier gab es für die Deutschen daheim nicht viel zu holen – doch just in „seiner“Abfahrt war der in Kitzbühel unter Wert geschlagen­e Dreßen wieder dick da. Mit Startnumme­r 1 („Ich hatte nur noch die Wahl zwischen 1 und 9 – und ich kenne den Bichl gut genug für die Nummer 1“) legte nämlich Dreßen eine Bestzeit in den Schnee, an der sich einer nach dem anderen die Zähne ausbiss. Aleksander Aamodt Kilde (+0,16) und Johan Clarey (+0,17) kamen ihm in einem Rennen der knappen Abstände am nächsten, abgefangen aber wurde er nicht mehr. „Dieser Sieg“, meinte Dreßen danach, „steht für mich fast schon auf einer Stufe mit Kitzbühel. Das heißt schon was.“Einer der ersten Gratulante­n: Markus Wasmeier.

„Ich war nach Kitzbühel richtig sauer. Daher wollte ich hier nur sauber fahren und den Ski gehen lassen“, meinte Dreßen. Und: „Es gibt Passagen, wo ich wusste, dass ich nichts gewinnen kann. Also habe ich in der Hölle auch nicht viel riskiert. Und dann ist es mir gelungen, den ganzen Schwung in den letzten Teil mitzunehme­n – das war das Geheimnis.

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