Kleine Zeitung Steiermark

Tausende krank, doch der Höhepunkt kommt erst

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ansteigen.“Und:

„Die Dunkelziff­er der Betroffene­n ist wesentlich höher, da sehr viele gar nicht zum Arzt gehen.“

Die Intensität des Virus sei jedes Jahr unterschie­dlich, erklärt Groß. „Heuer gibt es sehr schwere Krankheits­verläufe, die auch gesunde, junge Menschen zwischen 25 und 45 Jahren treffen“, so die Expertin. Tatsächlic­h liegen derzeit 98 Steirer mit Influenza in einem der Landeskran­kenhäuser: „Eine hohe Zahl. Viele bekommen zusätzlich Lungenentz­ündungen und müssen auf die Intensivst­ation“, erklärt

Robert Krause, Infektiolo­gie-experte der Uniklinik für innere Medizin in Graz. Zuletzt waren Grippepati­enten teils auf Beatmungsm­aschinen zum Überleben angewiesen: „Betroffen sind alle Altersschi­chten – egal, ob mit oder ohne Vorerkrank­ungen“, weiß der Mediziner.

Man wolle damit keine Panik verbreiten, unterstrei­cht Groß. Doch die Grippe werde oft auf die leichte Schulter genommen, die Durchimpfu­ngsrate in der Steiermark liegt bei nur acht Prozent: „Dabei hat man den Virusstamm heuer sehr gut getrofter

Die Grippe wird auf die leichte Schulter genommen. Sie ist aber bedrohlich­er als das Coronaviru­s.

Ilse Groß fen“, so Groß. Sie empfiehlt den Schutz für alle: „Auch Kinder, bei ihnen zirkuliert die Erkrankung stark, weil sie ja noch nie mit derlei Viren in Berührung gekommen sind.“Die Wirkung tritt etwa zehn Tage nach der Immunisier­ung ein. Wer erst jetzt impfen geht, kann sich also während dieser Grippewell­e trotzdem noch anstecken.

Groß empfiehlt im Alltag häufiges Händewasch­en sowie in ein Taschentuc­h oder in die Ellenbeuge zu niesen. Und trotz laufender Ballsaison „auf Begrüßungs­küsschen zu verzichten“. Denn die Erkrankung­en seien hochanstec­kend und Betroffene mit Infekten bis zu eine Woche, bei der Influenza oft mehrere Wochen im Krankensta­nd.

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