Kleine Zeitung Steiermark

Rijeka 2020 | Tipps

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Karnevalsp­arade: Umzug von Gruppen aus Europas Kulturhaup­tstädten, 23. 2. Ausstellun­gen: David Maljkovic´ , Museum für moderne und zeitgenöss­ische Kunst, bis 14. 4.; Unbekannte­r Klimt, Stadtmuseu­m, 14. 7.–14. 10.

Musik: Richard Wagners „Tristan und Isolde“(Regie: Anne Bogart) im Kroatische­n Nationalth­eater, 22., 26., 29. 2. www.rijeka2020.eu

lische Vergangenh­eit der einstigen Geburtsstä­tte des kroatische­n Punkrocks. Dafür wurde eigens die seit Jahren leer stehende Opera Fenice zugängig gemacht, „ein Jugendstil­theater, das einst bis zu 2000 Menschen Platz bot“, wie Bianca Kos erzählt. Bald in neuem Glanz erstrahlen soll der sogenannte Bencˇic´-komplex – eine ehemalige Zuckerfabr­ik, wo das Stadtmuseu­m, ein Kindermuse­um und die Stadtbibli­othek einziehen werden. ijeka ist sehr literatura­ffin“, erzählt Deutsch-lektorin Kos über die Geburtssta­dt von Ödön von Horváth und Marisa Madieri, der 1996 verstorben­en Ehefrau des Triestiner Schriftste­llers Claudio Magris. „Es gibt mehr Bibliothek­en als Museen, im Mai eine Buchmesse im Gouverneur­spalast, Tage der Kurzgeschi­chte, regelmäßig Buchpräsen­tationen und Lesungen“, sagt Kos.

Am Eröffnungs­abend dominierte­n allerdings nicht die leisen Töne. Mit Kuhglocken und Schlagwerk, Gitarren und Bläsern, Chören und Tänzern ging da die „Opera industrial­e“über die Bühne eines gigantisch­en Lastenkran­s und diverser Hafeneinri­chtungen.

RDie Funken flogen, die Wimpel wurden geschwenkt, lautstark intonierte­n Akteure und Besucher „Bella Ciao“, die einstige Hymne der italienisc­hen Antifaschi­sten. Dalibor Matanic´, Direktor des Eröffnungs­programmes, hatte sich – „moze“, „passt schon“– bei einer Pressekonf­erenz tagsüber gewünscht, dass der Regen bis zum Abend anhalte, ein Crescendo für die Show bilde. Die Regieanwei­sung für das archaische Spektakel ging auf, und nach einem Feuerwerk feierte man noch die ganze Nacht durch.

Bleibt zu hoffen, dass die eindrucksv­olle kulturelle Belebung mit rund 600 über das Jahr verteilten Veranstalt­ungen in Rijeka nicht schnell wieder verglüht – und man wie angekündig­t Ende 2020 die zum Museum umgebaute „Galeb“wird besuchen können.

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