Kleine Zeitung Steiermark

Vier Monate Gefängnis zum Beruhigen

Alkoholisi­ert, aber nicht voll fett, zückte Rumäne ein Klappmesse­r. Beim Alko-test blies er dann absichtlic­h vorbei.

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Was bisher so im Leben des angeklagte­n Rumänen geschah? Er schlug einem Opfer dermaßen fest ins Gesicht, dass dieses einen Kieferhöhl­enbruch erlitt. Er wurde beim Schwarzfah­ren erwischt, legte eine gefälschte Wochenkart­e vor. Er ging dort Fische fischen, wo er eigentlich nicht fischen durfte. Und einmal demolierte er eine Gegensprec­hanlage.

Nun sitzt der 39 Jahre alte Rumäne wegen gefährlich­er Drohung vor Richter Helmut Wlasak am Straflande­sgericht. Dieser überrascht den Beschul

Christian Penz digten mit seinen Fragen: „Wo arbeiten Sie jetzt?“– „Beim AMS!“– „Als Berater?“– „Nein, ich kriege dort den Notstand.“

„Was ich nicht verstehe: Wenn es Ihnen finanziell so schlecht geht, warum gehen Sie nachts Whisky trinken und hauen Ihr Geld in Nachtlokal­en raus?“– „Es war ein Feiertag in Rumänien“, entschuldi­gt sich der Mann. Ihm wird vorgeworfe­n, dass er mit einem Klappmesse­r einen Gast bedroht habe. „Ich bin aber ohne Messer ins Lokal. Dann weiß ich nicht, was passiert ist. Filmriss“, erläutert der 39-Jährige. Und ergänzt: „Ich habe kein Problem mit Alkohol.“– „Aber ich glaube, Sie haben ein Problem ohne Alkohol“, kontert Wlasak.

Dass der Rumäne mit dem Messer gedroht hat, beschwört ein Zeuge: „Es war bedrohlich, mit der Messerspit­ze zu mir.“

Daraufhin soll der Beschuldig­te auch noch die Polizisten beschimpft und den Alko-test verweigert haben. „Sie haben immer danebengeb­lasen?“– „Ja, ich hab’s eh versucht, aber wir haben vorher zwei Liter Hausbrand getrunken.“„Er war alkoholisi­ert, aber nicht voll fett“, ergänzt ein Polizist. o kann das mit Ihnen nicht weitergehe­n, das nächste Mal stechen Sie noch jemanden ab“, erklärt der Richter. „Ich geb Ihnen ein paar Monate zum Beruhigen.“Vier werden es. Zum Sinnieren im Gefängnis.

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