„Fokus liegt in Zukunft außerhalb Österreichs“
Novomatic will sich in Österreich für keine neuen Lizenzen mehr bewerben.
Glücksspielriese Novomatic verkleinert seinen Fußabdruck in Österreich. So wird sich der Konzern laut Novomatic-boss Harald Neumann für gar keine neuen Lizenzen in Österreich mehr bewerben, auch nicht für Casino-lizenzen. „Der Fokus liegt in Zukunft außerhalb Österreichs“, sagte Neumann vor Journalisten in London. Das gelte beispielsweise auch für den Fall, dass es in Österreich einmal zur Vergabe von Onlineglücksspiellizenzen kommen sollte. Man wolle sich „nicht wieder vorwerfen lassen, in Österreich irgendwelche Interessen zu verfolgen“, sagte Neumann, ohne konkret auf die jüngste Casinos-affäre eingehen zu wollen.
Klar ist also, dass sich die Novomatic auch nicht mehr um Lizenzen für das kleine Glücksspiel bewerben wird, wenn diese auslaufen. Derzeit hält der Konzern entsprechende Zulassungen in allen fünf Bundesländern, in denen es solche Landesausspielungen gibt. Als Erstes läuft die Lizenz in Oberösterreich aus – im Jahr 2023. Weitere hält Novomatic in Niederösterreich, der Steiermark, dem Burgenland und Kärnten. Betreiber ist die Novomatic-tochter ACE. Ein Ausstieg könnte auch über einen Verkauf der ACE erfolgen.
Die Beteiligung an den Casinos Austria wiederum soll bis zur Jahresmitte endgültig abgestoßen sein. Dann will sich Neumann aus den Aufsichtsräten der Casag und der Österreichischen Lotterien zurückziehen. Was „fix“in Österreich bleibe, sei die Zentrale in Gumpoldskirchen (NÖ) und der Sportwettenanbieter Admiral. Dazu wolle man auch die Finanzbeteiligung an den Österreichischen Lotterien halten und freilich auch allen legalen Spielanbietern in Österreich Software oder Geräte liefern. Umsatz und Ergebnis will die Novomatic im laufenden Jahr um 10 bis 15 Prozent steigern – und das rein organisch. Da sind die vielen angedachten Zukäufe noch gar nicht inkludiert.