Lebensmittel bedachter ver(sch)wenden
Jährlich landen Tonnen an Lebensmitteln im Müll. Die Ökoregion Kaindorf und regionale Produzenten wollen ein Zeichen dagegen setzen.
Jährlich landen in Österreich 157.000 Tonnen Lebensmittel im Müll. Dies entspricht umgerechnet 19 Kilogramm pro Einwohner oder 300 Euro, die pro Kopf im Abfall versenkt werden.
„Nachhaltig zu handeln bedeutet für mich, so zu agieren, als wäre man auf der Welt, um für immer zu bleiben“, sagt Rainer Dunst, Obmann der Ökoregion Kaindorf, ein Verein in der Oststeiermark, der sich für einen ökologischen und nachhaltigen Weg einsetzt. Der Grund für diese enorme Lebensmittelverschwendung sei laut Dunst, dass Österreicher aufgrund des enormen Wohlstands und der niedrigen Lebensmittelpreise den Wert von Nahrung aus den Augen verloren haben. „Besser wäre es, direkt beim Bauern oder auf Bauernmärkten einzukaufen“, sagt Dunst.
Einer, bei dem man das tun kann, ist Fritz Rauer von „Rauers Ernte“in Bierbaum. Er hat dort einen Bauernladen, der rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, für Kunden geöffnet ist. „Unsere Produkte sind regional und saisonal produziert und wir legen großen Wert auf grüne Energie“, sagt Rauer.
Im Gegensatz zu großen Supermarktketten, die jährlich tonnenweise Lebensmittel wegwerfen, die noch genießbar wären, ist ihm Nachhaltigkeit ein Anliegen. „Es gibt aber auch große, umweltbewusste Ketten“, will Dunst nicht alle in einen Topf werfen. Diese spenden beinahe abgelaufene oder für den Verkauf ungeeignete Lebensmittel an soziale Einrichtungen. „Die Gesellschaft sollte wieder mehr auf Nachhaltigkeit achten, Lebensmittel sollten wieder ihren ursprünglichen Wert bekommen“, wünscht sich Dunst.
Rainer Dunst ist Obmann der Ökoregion