Corona belastet die steirischen Chinesen
Gästeminus in asiatischen Lokalen: Betreiber vermelden bis zu minus 50 Prozent Umsatz. Dennoch heißt es: Panik ist nicht angebracht.
Die Verunsicherung rund um das Coronavirus hat mittlerweile die heimische Gastronomie erfasst. Grund: Manche chinesische Gastwirte in der Steiermark beklagen das vermehrte Ausbleiben von Gästen, den Rückgang von Bestellungen und damit einhergehende Umsatzeinbußen.
Seit Beginn des Jahres hat zum Beispiel das China-lokal Mond in der Grazer Harrachgasse bis zum Sommer auf reines Lieferservice umgestellt. Der Start ins neue Geschäftsjahr scheint dort aber wohl unter keinem guten Stern zu stewir hen: Seitens der Geschäftsführung musste man in den letzten Wochen einen 50-prozentigen Einbruch hinnehmen. Die Panikmache rund um das Virus trage dazu bestimmt bei, vermutet man dort.
Auch das Chinarestaurant „Shanghai“in Gratkorn ortet einen leichten Rückgang bei den Gästen, wenngleich das Mittagsgeschäft „wie immer gut läuft“, so Chefin Feifei Wu. „Allerdings haben wir ehrlicherweise schon festgestellt, dass am Abend in letzter Zeit tatsächlich weniger Leute zu uns kommen“, schildert sie. Einen Zusammenhang mit der Krankheit herzustellen, finde sie „allerdings schon etwas zu weit hergeholt“.
Im alteingesessenen Grazer Chinarestaurant Konfuzius in der St. Peter Hauptstraße sieht man die Lage eher gelassen und drückt auf die Panik-bremse, wenn auch Geschäftsführer Shajiang Jin meint, dass es in den letzten Wochen von den Besuchern her doch etwas weniger geworden sei – insgesamt aber nicht der Rede wert. „Was allerdings schon gemacht haben: Wir haben vermehrt asiatische Reisegruppen abgelehnt, das merken wir natürlich schon. Mitarbeiter, die vor Kurzem in China waren oder Kontakt mit solchen hatten, durften ohnehin nicht ins Lokal“, so Jin.
Am Nebentisch können Irmgard Huber und Tochter Andrea nur über diese „übertrie
bene Angst“lachen, während sie sich an der chinesischen Küche von Bambussprossen bis hin zu Frühlingsrollen erfreuen. Die Frauen sind sich nämlich absolut sicher: „Das Coronavirus kommt bestimmt nicht in die Steiermark.“
Dass kein Grund zur Panik besteht, bekräftigte jüngst ja auch der Verein chinesischer Kaufleute in Österreich: In den insgesamt etwa 1200 China-restaurants im gesamten Bundesgebiet müsse man sich nicht fürchten – „ganz abgesehen davon, dass das Virus nur von Mensch und Tier übertragen werden kann, kommen 90 Prozent der Waren in den Lokalen aus dem Eu-raum.“
Selbst die Agentur für Ernährungssicherheit schließt aus, dass das Coronavirus über aus Asien importierte Handelsware übertragen werden kann. Die bisher diagnostizierten Fälle weisen alle auf engen Kontakt mit erkrankten Personen als Infektionsquelle hin und eben nicht auf Waren. Somit erscheint Panik unangebracht. Dazu passt eine Statistik, die der Essenszusteller Velofood präsentiert: „Wir haben im Jänner einige Asiaten, bei denen zwar zehn Prozent weniger bestellt wurde. Dafür gibt es aber andere, bei denen es Zuwächse gibt“, so Velofood-gründer Jonathan Stallegger. Einen Negativtrend könne man daraus also nicht ablesen.
Eben ist die erste Sitzung des steirischen Klimakabinetts zu Ende gegangen. Ein Marketinginstrument, weil Klimaschutz jetzt hip geworden ist?
URSULA LACKNER: Es ist eine gute Reaktion darauf, dass wir den Klimawandel ernst nehmen müssen. Es gibt heute genügend Daten und Fakten zu dieser Frage, man muss nicht mehr deuten,