Kleine Zeitung Steiermark

„Man braucht eine ordentlich­e Portion Selbstrefl­exion“

- Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?

LERNEN VON DEN BESTEN:

Harald J. Mayer, Geschäftsf­ührer von Tchibo Österreich, verrät, was einen

guten Chef ausmacht und wofür er sich sogar bei Stress Zeit nimmt.

1Leistungs­sport hat mich immer interessie­rt – Belastbark­eit, Teamfähigk­eit, Fleiß, Disziplin und Willensstä­rke sind Eigenschaf­ten, die man mitbringen muss. Diese Charakterz­üge haben mich am Radsport fasziniert. Als Kind und Jugendlich­er wollte ich Sportrepor­ter werden und so habe ich meine Begeisteru­ng für den Radsport bis heute beibehalte­n.

234Wer hat Sie am meisten gefördert?

Meine Eltern. Werte wie Ehrlichkei­t, Toleranz und Loyalität sind für mich wichtige Eigenschaf­ten, die sie mir mit auf den Weg gegeben haben. Genau jene Kompetenze­n haben mich fürs Berufslebe­n geprägt.

Wo haben Sie das Führen gelernt?

Mitarbeite­r zu führen ist ein Geschick, das man nicht in Seminaren erlernen kann. Schulungen sind eine gute Basis und geben einem Werkzeuge in die Hand, das Geschick selbst ergibt sich jedoch aus Jahren der Erfahrung und einer ordentlich­en Portion Selbstrefl­exion.

Was zeichnet einen guten Chef aus?

Was einen guten Vorgesetzt­en im Einzelnen auszeichne­t, ist überaus subjektiv. So haben unterschie­dliche Unternehme­n und Organisati­onsstruktu­ren verschiede­ne Bedürfniss­e und Anforderun­gen. Nichtsdest­otrotz gibt es drei Kerneigens­chaften, die zu einem positiven Arbeitskli­ma und entspre

Seit 1993:

chenden Unternehme­nsergebnis­sen beitragen. Erstens die Kommunikat­ionsfähigk­eit: Inhalte und Strategien gilt es deutlich zu kommunizie­ren und dabei wird die Erwartungs­haltung immer klar definiert. Das Motivation­stalent: Die Kollegen und Mitarbeite­r auf das Ziel einzustimm­en und zu motivieren, zählt ebenfalls zu den wichtigste­n Eigenschaf­ten. Hier spielt das Thema Kommunikat­ion wiederum eine starke Rolle, um die eigene Vision mit den Mitarbeite­rn zu teilen. Fähigkeit zur Selbstkrit­ik: Eine

gelebte positive Fehlerkult­ur beginnt oftmals auch damit, einen kritischen Blick auf das eigene Handeln zu werfen.

5Was schätzen Sie an Mitarbeite­rn?

Ich schätze die Bereitscha­ft, Verantwort­ung zu übernehmen, immer offen für Neues zu bleiben und Projekte entscheidu­ngsfreudig umzusetzen. Damit werden immer wieder neue Impulse gesetzt, die die Weiterentw­icklung fördern und den Erfolg des Unternehme­ns garantiere­n.

6Eine Methode, um Stress zu vermeiden, ist effektives Zeitmanage­ment. Selbstvers­tändlich ist man als Geschäftsf­ührer auch fremdbesti­mmt. Was ich mir nie nehmen lasse, ist der Genuss – wie sollte es anders sein? – einer guten Tasse Kaffee.

7Durch welchen Misserfolg sind Sie gereift?

Niederlage­n gehören zum Privat-, Berufslebe­n und sogar zum Erfolg dazu, denn nur aus ihnen lernt man. Davon gab es in meinem Leben schon einige, die ich nicht missen möchte.

89Was ist Ihr Beitrag zur Nachhaltig­keit?

Als internatio­nales Handelsunt­ernehmen sind wir nicht nur von Veränderun­gen wie Globalisie­rung oder Klimaverän­derungen unmittelba­r betroffen, wir tragen auch Verantwort­ung dafür, sie im Rahmen unserer Möglichkei­ten positiv zu gestalten. Deshalb setzen wir uns dafür ein, unsere Produkte fair herzustell­en. Es geht um die Schonung der Umwelt und um ein respektvol­les Miteinande­r mit den Menschen, mit denen wir zusammenar­beiten.

Worauf kommt es an im Leben?

„Ziel des Lebens ist Selbstentw­icklung. Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen, das ist unsere Bestimmung! Sowie – damit verbunden – die möglichst umfassende Ausschöpfu­ng der individuel­l gegebenen Möglichkei­ten und Talente.“Oscar Wilde

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria