Ein Fest in sentimentaler Stimmung
Der Direktor geht, die Organisatorin geht, aber vorher kommen wieder viele zum Opernball,
darunter ein ganz spezielles Damenpaar.
Die Königin der Nacht bittet zum Abschiedsfest: Als Motto ihres letzten Opernballes hat Maria Großbauer die gefährlich-glanzvolle Figur aus Mozarts „Zauberflöte“ausgewählt. Knapp vor Mitternacht schlüpft die scheidende Organisatorin noch in eine andere Rolle und in den Frack: Die studierte Jazzsaxofonistin wird im Duett mit dem berühmten schwedischen Posaunisten Nils Landgren und dem Bernd Fröhlich Orchester Duke Ellingtons Standard „In a Sentimental Mood“spielen. „Dieser gefühlvolle Song drückt aus, was ich empfinde: Er ist etwas sentimental, aber vor allem positiv – denn ich bin vor allem dankbar für die vielen wunderbaren Momente in den letzten vier Jahren“, sagt die 39-Jährige, über deren Nachfolge in der ehrenamtlichen Ballorganisation die neue Direktion unter Bogdan Roˇscˇic´ entscheiden wird.
Auch für den Noch-gastgeber schließt sich am Donnerstag ein Kapitel, denn Staatsoperndirektor Dominique Meyer (64) wechselt ja im März an die Mailänder Scala.
Trotz prominenter Absenzen ist das offizielle Österreich ganz ordentlich auf dem 64. Opernball vertreten. Zwar fehlt Kanzler Sebastian Kurz wegen des Eu-budgetgipfels, doch sorgt Bundespräsident Alexander Van der Bellen für höchste Repräsentanz in der Staatsoper. Zahlreiche türkise Minister bringen hochrangige Gäste aufs Parkett, auch Grün und Rot wird man erblicken.
Bei der Eröffnung singt die russische Sopranistin Aida Garifullina eine Arie aus Verdis