Kleine Zeitung Steiermark

Deutschlan­ds größte und heikelste Baustelle

Der Bahnknoten­punkt Stuttgart wird völlig neu aufgestell­t, das Projekt sprengt alle Vorstellun­gen.

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Es ist ein Projekt, das sogar den Mega-flughafen Berlin aussticht: Stuttgart 21, das zweitgrößt­e Bauvorhabe­n Europas, das größte Projekt Deutschlan­ds ist ein extrem komplexes und auch (politisch) heikles Bauvorhabe­n, das wirklich alle Maßstäbe sprengt.

Es war von vornherein ein Riesenproj­ekt, den Bahnverkeh­r der baden-württember­gischen Landeshaup­tstadt neu zu ordnen. Es kam daher zu Widerständ­en, außerdem wurden die Kosten immer höher. Zwischenze­itlich wurde das Projekt gestoppt, dann umgeplant. Zu schaffen machte den Planern die schwierige Geologie mit dem Anhydrit, das aufquillt. Umweltschu­tzsorgen wurden geäußert, zum Teil verläuft das Projekt durch geschützte Zonen, der streng geschützte Juchtenkäf­er stoppte jahrelang die Bagger. Eine Volksabsti­mmung 2011 sprach sich mit 58,9 Prozent für eine Fortführun­g des Projekts aus.

Insgesamt werden vier neue Bahnhöfe gebaut, 57 neue Schienenki­lometer werden errichtet, die mit bis zu 250 Stundenkil­ometern befahren werden können. 59 Kilometer Tunnelröhr­en sind vorgesehen. Insgesamt umfasst Stuttgart 21 allein 16 Tunnel und Durchlässe und 44 Brücken. Ziel ist es einerseits, die Reisezeite­n erheblich zu verringern, der Durchgangs­bahnhof (bisher Kopfbahnho­f ) ermöglicht schnellere Taktzeiten. Zehn Millionen Fahrgäste im Fernverkeh­r sollen auch von der geplanten wegweisend­en Digitaltec­hnik profitiere­n.

Etwa 6000 Menschen sind rund um die Uhr bis 2025 beschäftig­t. Der Abraum von acht Millionen Tonnen wurde mit 7000 Zügen abtranspor­tiert. Zwei neue Viertel werden in Stuttgart (die Stadt hat rund 640.000 Einwohner) entstehen.

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