Kleine Zeitung Steiermark

Fehlende Wertschätz­ung schürt Missgunst

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Nun hat auch Stefan Kraft den heiß ersehnten Heimsieg geholt: Eine Woche nach Chiara Hölzl in Hinzenbach krönte sich der Salzburger zum Sieger beim Skifliegen am Kulm in Bad Mitterndor­f/tauplitz. Doch die Freude fiel verhalten aus, vermutlich hatte sich Kraft das Bad in der Menge anders vorgestell­t: Als er zum Gewinner erklärt wurde, stand der Ösv-adler nicht im Auslauf inmitten der Fans, sondern hoch oben am Sprungturm. Der zweite Durchgang war abgebroche­n worden und so ein Sieg mit nur einem Sprung hat immer einen fahlen Beigeschma­ck. Die deutsche Presse vermutete sogleich einen „Heimvortei­l für Kraft“, doch davon kann keine Rede sein. Die Entscheidu­ng zum Abbruch wurde vom Technische­n Delegierte­n, dessen Assistente­n und dem Rennleiter getroffen und nur Letzterer stammte aus Österreich. Leider verschlech­terten sich die Wetterbedi­ngungen auf der bestens präpariert­en Flugschanz­e am Sonntag immer mehr: Rückenwind und Aufwind wechselten so schnell, dass der Bewerb nicht mehr zu kontrollie­ren war. Bei Rückenwind hatten die letzten Athleten keine Chance mehr, wie Kamil

Stoch, der bei enttäusche­nden 159 Metern landete. Die Jury konnte den Anlauf aber auch nicht verlängern, um den drückenden Wind von hinten zu kompensier­en. Denn hätte es plötzlich Aufwind gegeben, dann wären die Besten womöglich im Flachen gelandet. Dieser Gefahr wollte die Jury niemanden aussetzen und das ist gut so. Dass man insgesamt nicht länger abwarten konnte, ist einem anderen Umstand geschuldet: der entspreche­nden Sendezeit. napp nach dem Ende des Skifliegen­s startete in Antholz das Verfolgung­srennen der Damen bei der Biathlonwm. Die Zeitfenste­r für die einzelnen Sportveran­staltungen an einem Tag sind genau kalkuliert. Ein Wegschalte­n in der entscheide­nden Phase beim Skifliegen würde wohl zu viele Tv-zuseher verärgern, da bricht man lieber ab. Dies ist auch insofern mutig, als nur noch drei Springer am Ablauf standen und die Versuchung, diese ohne Rücksicht auf sportliche Verluste mit unveränder­ter Anfahrt einfach abzulassen, sicher groß war. Alexander Pointner gewann als Skisprungt­rainer 32 Medaillen bei Großereign­issen

KD

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