Coronavirus sorgt für Stock-engpass
Das Coronavirus hat das Eishockey erreicht. Der Nachschub an maßangefertigten Stöcken fehlt, die Produktion in China ist eingestellt.
Made in China“ist auf Eishockeystöcken zu lesen. Nur ganz klein. Denn lange war es für die traditionellen Marken ein Gesichtsverlust, nicht mehr in den „Eishockey-hochburgen“Kanada, Finnland oder Schweden anfertigen zu lassen, sondern die Produktion nach China auszulagern. Wer im Internet recherchiert, stößt auf eine Fabrik mit Namen „Yichao“in der Metropole Wuhan. Diese fertigt Industriemaschinenteile an, wirbt aber auch dafür, auf maßgeschneiderte, flexible Karbonstöcke, „Custumized Sticks“genannt, spezialisiert zu sein. Auf der Homepage sind die Schlägermarken zwar nicht ersichtlich, wohl aber die Typen wie „Supreme“, „Vapor“, „Supertacks“oder „Ribcore“. Kennern fällt auf: Konkurrenzmarken werden unter einem Dach gefertigt.
Im Profi-eishockey sind „Customized Sticks“durchaus üblich, obwohl der Verkaufspreis für Hobby-cracks bei bis zu 380 Euro liegen kann – pro Stück versteht sich. Die Marktführer Bauer und CCM statten zusammen acht von zehn Nhlspielern aus, sie lassen just am Jangtse-fluss produzieren – also in der vom Coronavirus am stärksten betroffenen Region. Seit mehreren Wochen herrscht Stillstand. Bauer bestätigt, dass seit Ende Jänner keine Bestellungen
bearbeitet wurden. Heimische Eishockey-cracks verbrauchen durchschnittlich 30 dieser sündteuren Teile pro Saison. Das bedeutet trotz Sponsoring der Ausrüsterfirmen auch für die Klubs einen gewaltigen finanziellen Aufwand – aber Karbonstöcke gelten als alternativlos.
Bauer-kunde Graz 99ers wurde vor einer Woche über die Lage informiert. „Kein Problem, unser Lager ist voll“, sagt Manager Bernd Vollmann. Rund zwei Drittel der Grazer Cracks spielen mit „Customized“-modellen. Vollmann: „Uns wurde mitgeteilt, dass mit Ende Februar die Fertigung wieder läuft. Das geht sich aus.“Aktuell haben nur Dwight King und Oliver Setzinger einen anderen Schlägerfabrikanten. „Der passende Schläger ist extrem wichtig“, sagt Setzinger, „der muss zu 100 Prozent passen.“Biegung, Winkel, Schafthärte – alles muss sitzen. Setzinger optimiert seit 18 Jahren sein Sportgerät: „Weltweit hat kein zweiter Spieler so einen Schläger wie ich.“Sein Vorteil: Er spielt aktuell mit einem Modell der Marke Warrior – das wird in Mexiko produziert.
CCM ist unter anderem Komplettausstatter von KAC und VSV. Dort könnten die Bestände unmittelbar vor der entscheidenden Phase knapp werden. Im Notfall müssten die Spieler auf handelsübliche Modelle zurückgreifen.
Platzierungsrunde
Graz 99ers – Bozen
(1:0, 0:2, 0:2)
Tore: Hillding (12.) bzw. Flemming (25./PP, 47./PP), Giliati (32./PP2), Wiercioch (57./EN) Strafminuten: 16 bzw. 12
Schüsse aufs Tor: 26 bzw. 31
2678, Merkur Eishalle
Salzburg – KAC (2:0, 0:0, 1:2)
SN1:4
1. Salzburg 4 2. Bozen 4 3. Capitals 4 4. KAC 4 5. 4 So geht’s weiter: Dienstag (18. 2.): KAC – Salzburg, Wien – Bozen (beide 19.15 Uhr), Spielfrei: Graz. 3 3 1 1 0 1 0 0 0 1
Qualifikationsrunde Innsbruck - Znaim
(1:2, 1:1, 0:1)
Fehervar - Dornbirn (4:0, 4:1, 1:0)
Black Wings Linz - VSV (0:0, 1:1 ,0:3)
S0 0 0 1 1 0 1 3 2 2
N12:7 13:6 11:14
15 9 5 5 3
1. VSV 5 2. BW Linz 5 3. Fehervar 5 4. Innsbruck 5 5. Znaim 5 6. Dornbirn 5 So geht’s weiter: Dienstag (18. 2.): VSV – Linz (Sky Sport live), Znaim – Innsbruck, Dornbirn – Fehervar (alle 19.15 Uhr)
3 3 2 3 1 0
0 0 1 0 0 2 1 0 0 0 2 0 1 2 2 2 2 3 16:11 16:13 18:12 19:17 10:13 9:22
18 15 10 10 9 4