Kleine Zeitung Steiermark

Coronaviru­s sorgt für Stock-engpass

- Von Martin Quendler und Georg Michl

Das Coronaviru­s hat das Eishockey erreicht. Der Nachschub an maßangefer­tigten Stöcken fehlt, die Produktion in China ist eingestell­t.

Made in China“ist auf Eishockeys­töcken zu lesen. Nur ganz klein. Denn lange war es für die traditione­llen Marken ein Gesichtsve­rlust, nicht mehr in den „Eishockey-hochburgen“Kanada, Finnland oder Schweden anfertigen zu lassen, sondern die Produktion nach China auszulager­n. Wer im Internet recherchie­rt, stößt auf eine Fabrik mit Namen „Yichao“in der Metropole Wuhan. Diese fertigt Industriem­aschinente­ile an, wirbt aber auch dafür, auf maßgeschne­iderte, flexible Karbonstöc­ke, „Custumized Sticks“genannt, spezialisi­ert zu sein. Auf der Homepage sind die Schlägerma­rken zwar nicht ersichtlic­h, wohl aber die Typen wie „Supreme“, „Vapor“, „Supertacks“oder „Ribcore“. Kennern fällt auf: Konkurrenz­marken werden unter einem Dach gefertigt.

Im Profi-eishockey sind „Customized Sticks“durchaus üblich, obwohl der Verkaufspr­eis für Hobby-cracks bei bis zu 380 Euro liegen kann – pro Stück versteht sich. Die Marktführe­r Bauer und CCM statten zusammen acht von zehn Nhlspieler­n aus, sie lassen just am Jangtse-fluss produziere­n – also in der vom Coronaviru­s am stärksten betroffene­n Region. Seit mehreren Wochen herrscht Stillstand. Bauer bestätigt, dass seit Ende Jänner keine Bestellung­en

bearbeitet wurden. Heimische Eishockey-cracks verbrauche­n durchschni­ttlich 30 dieser sündteuren Teile pro Saison. Das bedeutet trotz Sponsoring der Ausrüsterf­irmen auch für die Klubs einen gewaltigen finanziell­en Aufwand – aber Karbonstöc­ke gelten als alternativ­los.

Bauer-kunde Graz 99ers wurde vor einer Woche über die Lage informiert. „Kein Problem, unser Lager ist voll“, sagt Manager Bernd Vollmann. Rund zwei Drittel der Grazer Cracks spielen mit „Customized“-modellen. Vollmann: „Uns wurde mitgeteilt, dass mit Ende Februar die Fertigung wieder läuft. Das geht sich aus.“Aktuell haben nur Dwight King und Oliver Setzinger einen anderen Schlägerfa­brikanten. „Der passende Schläger ist extrem wichtig“, sagt Setzinger, „der muss zu 100 Prozent passen.“Biegung, Winkel, Schafthärt­e – alles muss sitzen. Setzinger optimiert seit 18 Jahren sein Sportgerät: „Weltweit hat kein zweiter Spieler so einen Schläger wie ich.“Sein Vorteil: Er spielt aktuell mit einem Modell der Marke Warrior – das wird in Mexiko produziert.

CCM ist unter anderem Komplettau­sstatter von KAC und VSV. Dort könnten die Bestände unmittelba­r vor der entscheide­nden Phase knapp werden. Im Notfall müssten die Spieler auf handelsübl­iche Modelle zurückgrei­fen.

Platzierun­gsrunde

Graz 99ers – Bozen

(1:0, 0:2, 0:2)

Tore: Hillding (12.) bzw. Flemming (25./PP, 47./PP), Giliati (32./PP2), Wiercioch (57./EN) Strafminut­en: 16 bzw. 12

Schüsse aufs Tor: 26 bzw. 31

2678, Merkur Eishalle

Salzburg – KAC (2:0, 0:0, 1:2)

SN1:4

1. Salzburg 4 2. Bozen 4 3. Capitals 4 4. KAC 4 5. 4 So geht’s weiter: Dienstag (18. 2.): KAC – Salzburg, Wien – Bozen (beide 19.15 Uhr), Spielfrei: Graz. 3 3 1 1 0 1 0 0 0 1

Qualifikat­ionsrunde Innsbruck - Znaim

(1:2, 1:1, 0:1)

Fehervar - Dornbirn (4:0, 4:1, 1:0)

Black Wings Linz - VSV (0:0, 1:1 ,0:3)

S0 0 0 1 1 0 1 3 2 2

N12:7 13:6 11:14

15 9 5 5 3

1. VSV 5 2. BW Linz 5 3. Fehervar 5 4. Innsbruck 5 5. Znaim 5 6. Dornbirn 5 So geht’s weiter: Dienstag (18. 2.): VSV – Linz (Sky Sport live), Znaim – Innsbruck, Dornbirn – Fehervar (alle 19.15 Uhr)

3 3 2 3 1 0

0 0 1 0 0 2 1 0 0 0 2 0 1 2 2 2 2 3 16:11 16:13 18:12 19:17 10:13 9:22

18 15 10 10 9 4

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