Die Rosl und die „netten Leit“
Rosa Friedrich – die mittlerweile älteste Österreicherin, feierte gestern in Pöllau ihren 109. Geburtstag.
Sie kannte noch den letzten österreichischen Kaiser, sie erlebte die Schrecken der zwei Weltkriege und ihr Leben war von Fleiß, Sparsamkeit und Zufriedenheit gekennzeichnet. Gestern stellte sich eine große Gratulantenschar im Seniorenheim Pöllau ein, um der noch immer fitten und geistig regen Jubilarin zum 109. Geburtstag zu gratulieren. Auf die Frage von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, wie man so alt wird, meinte sie: „Ich glaub, die hobm mi do obn vergessen, oba jetzt hob i sowieso ka Zeit zum Sterbn.“
Rosa Friedrich wurde in Waldbach geboren. Sie hatte elf Geschwister, wobei eine Schwester noch am Leben ist. Ihr Vater war Maurer, die Mutter Taglöhnerin. Rosa arbeitete einige Jahre in der Schweiz als Gärtnereigehilfin, ehe sie mit ihrem späteren Mann Georg einen Bauernhof pachtete. Mit dem erwirtschafteten Geld kauften sie in Bad Waltersdorf ein kleines Einfamilienhaus mit Grundstück. Dort fütterte
Sie hat
sie, auch nach dem Tod ihres Mannes, bis ins hohe Alter eine Kuh, hatte Hasen und Hühner, bewirtschafte einen kleinen Acker und war somit quasi Selbstversorgerin.
D a ihre mittlerweile verstorbene Tochter ihren Lebensmittelpunkt nach Oberösterreich verlegt hatte, lebte „Rosl“, wie sie im Dorf von allen genannte wurde, bis 2015 allein in ihrem „Knusperhäuschen“. Nach einer Verletzung beim Holzspalten konnte sie nicht mehr im Haus bleiben und fand im Seniorenheim in Pöllau eine neue Heimat, in der sie sich durch die herzliche Aufnahme schnell wohlfühlte.
ist bei allen Heimbewohnern aufgrund ihrer Herzlichkeit und des Humors sehr beliebt“, erzählt Pflegedienstleiterin Sigrid Hödl. „Und sie liebt Koordinationsübungen mit dem Ball.“eben der guten Betreuung durch die Pflegerinnen und Pfleger ist auch der besonders enge Kontakt zu ihren Familienmitgliedern ein Grund für ihre ungebrochene Lebensfreude. Bei den regelmäßigen Besuchen ihrer Schwester Sophie, den Nichten Margret und Rosmarie sowie den Enkeln und Urenkeln beweist sie noch immer Humor und Schlagfertigkeit.
Als sich die große Gratulantenschar, angeführt von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Labg. Hubert Lang und Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer verabschiedeten, sagte das betagte Geburtstagskind wörtlich: „Mei, der Tog soll gar nie vergehn. Danke schön, danke schön, ich gfrei mi so, dass so vül nette Leit do san und mit mir feiern.“
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