Doch keine Zeltstadt für Corona-fälle in Graz
Notfallpläne, Krisenstab, Uni-verschiebungen: Vorbereitungen für den Fall, der nicht eintreffen soll.
Wie sensibilisiert die Steirer sind, zeigt eine Reihe von Fehlalarmen. In einer steirischen Klinik wurde etwa eine Abteilung gesperrt: Coronavirusalarm! Auch am Befund des Patienten war das Coronavirus abzulesen. Bloß gibt es eine ganze Reihe von Coronaviren-stämmen – der Patient hatte sich mit einem alten, nicht dem aktuellen Stamm infiziert. Der Alarm wurde abgeblasen. Mediziner betonen, dass Panik nicht angebracht sei. Klar sei aber, dass die
Steiermark von Fällen betroffen sein kann.
Insgesamt wurden im Bundesland bisher 140 Verdachtsfälle getestet, so Klaus Vander vom Institut für Krankenhaushygiene der Kages. Alle Tests bis gestern Mittag waren negativ.
Die Rettungskräfte sind trotzdem im Dauereinsatz: „Es gibt jeden Tag Verdachtsfälle“, so Gerhard Prall, Präsident des steirischen Grünen Kreuzes. Sein Kollege August Bäck vom
Roten Kreuz beruhigt jedoch: „Diese Einsätze sind nicht ungewöhnlich im Rettungsdienst.“Und: Nach jedem Einsatz wird jeder Wagen desinfiziert. Unterdessen arbeiten die steirischen Unis wegen des Coronavirus an einem späteren Semesterstart: Wir setzen im Hintergrund die Kommunikation dafür, um im Ernstfall möglichst rasch handeln zu können, heißt es von der Universität und der TU Graz. Entscheidend seien die kommenden Tage.
Zur Vorbeugung gegen Convid-19 – wie das Virus offiziell heißt – werden auch in Graz derzeit weitere Maßnahmen getroffen. Am Wochenende geht die internationale Hundeschau in der Stadthalle über die Bühne. Italienische Hundezüchter wurden – um eine Infizierung mit Covid-19 zu vermeiden – jetzt von der Schau ausgeschlossen.
Für das Verbot gebe es Verständnis, heißt es aus dem Rathaus. Dort tagte gestern ein Krisenstab. Es wurde betont, dass große Veranstaltungen in der Stadt nach wie vor regulär abgehalten werden.
Auch die steirische Bildungsdirektion hat einen Krisenstab eingerichtet. Der Landesschularzt stehe in ständigem Austausch mit den Schulärzten. Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Wir versuchen, die Schulen zu beruhigen und die Schulleitungen auf dem aktuellsten Stand zu halten.“