Kleine Zeitung Steiermark

In 15 bis 20 Gemeinden wollen die Grünen aktiv mitgestalt­en

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Die Zeit ist reif “, heißt es bei den Grünen auch im Gemeindera­tswahlkamp­f. Reif für einen grünen Bürgermeis­ter dürfte die Zeit diesmal noch nicht sein, doch der Rückenwind der letzten Wahlerfolg­e soll auch am 22. März ein Plus an Stimmen und Mandaten bringen. In 102 Gemeinden gibt es einen grünen Wahlvorsch­lag, ein Viertel davon (26) liegt im Bezirk Graz-umgebung.

In Frohnleite­n, der einzigen Stadtgemei­nde im Bezirk, starteten die Grünen gestern offiziell in die Wahlbewegu­ng, für die laut Landesgesc­häftsführe­r Wolfgang Raback 370.000 Euro budgetiert sind. Mit Olivia Koller und Rene Piwerka will man in Frohnleite­n erstmals in den Gemeindera­t einziehen, höher sind die Ambitionen in der größten Gu-gemeinde Gratwein-straßengel. In der Heimat von Klubobfrau Sandra Krautwasch­l macht sich Spitzenkan­didatin Johanna Tentschert Hoffnung auf das Vizebürger­meisteramt. In Stattegg und Kumberg sieht man gute Chancen, die 20-Prozent-marke zu knacken. Die laut Landesspre­cher Lambert Schönleitn­er „stärkste und hoffnungsv­ollste Kandidatur“erfolgt allerdings in Leoben. Das Team rund um Susanne Sinz will an der „Absoluten“der SPÖ sägen. Insgesamt wollen die Grünen in 15 bis 20 Gemeindevo­rständen sitzen.

Nicht antreten wird man übrigens in der Heimatgeme­inde von Vizekanzle­r Werner Kogler. Die Chancen für einen Einzug in den Gemeindera­t von St. Johann in der Haide schätzen die Grünen als zu gering ein. 40 Prozent der insgesamt 860 Grün-kandidaten sind Frauen.

Mit den Schwerpunk­tthemen Bodenverbr­auch, Raumplanun­g und Mobilität will die Öko-partei auf kommunaler Ebene punkten. „Gerade die Gemeinden können hier sehr viel tun“, betont Krautwasch­l. Es gehe aber auch darum, die jahrzehnte­lange Vormachtst­ellung von ÖVP und SPÖ zu brechen. „Die tun oft so, als wären es ihre Gemeinden“, findet Krautwasch­l. Schönleitn­er sieht die Grünen auch in einer Anwaltsrol­le für die Bevölkerun­g.

Neben den 102 grünen Listen und jenen von ÖVP (285), SPÖ (278), FPÖ (233), KPÖ (37) und Neos (30) gibt es weitere 80 „sonstige Listen“, sogenannte Bürgerlist­en. Eine von ihnen führt ein Urgestein der Kommunalpo­litik an: Josef Korber aus Weinitzen bei Graz. Der 76jährige Wasserwirt­schaftler ist seit 1975 (!) durchgehen­d als Gemeindera­t tätig, anfangs für die Heimatlist­e, danach für die Liste „Wir für Weinitzen“. Zuletzt errang er zwei Mandate – und das Vizebürger­meisteramt. Das Ziel für heuer: „Drei Mandate.“Einer Partei wollten sich Korber und seine Mitstreite­r nie anschließe­n: „Wir sind freie Bürger, darauf sind wir stolz.“

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PODESSER Sandra Krautwasch­l mit Gr-kandidaten
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