Polizeiinspektion wurde gesperrt
Parteienverkehr war nicht möglich.
Straflandesgericht misst bei Besuchern Fieber.
Als der Grazer die Polizeiinspektion in der Conradvon-hötzendorf-straße gestern betrat, wollte er keine Anzeige machen. Vielmehr erzählte er den verdutzten Beamten, dass er unter den Symptomen des Coronavirus leide.
Die Polizisten konnten nur die Gesundheitsbehörde alarmieren. Anrainer waren beunruhigt, als plötzlich Menschen mit Atemschutzmasken im Gebäude auftauchten, in dem auch andere Büros und ein Hotel untergebracht sind. Die Polizeiinspektion musste für den Parteienverkehr vorübergehend gesperrt und desinfiziert werden. Die
an sich war aber durchgehend besetzt, die Polizisten waren normal im Dienst.
Laut Wolfgang Hübel, dem Katastrophenschutzbeauftragten der Stadt, wurde der Mann schon zuvor negativ auf Corona getestet, hat aber bei der Polizei erwähnt, er sei positiv getestet worden. „Die Polizei hat richtig reagiert, aber der Mann wurde nach einer Untersuchung durch die Gesundheitsbehörde wieder nach Hause geschickt“, so Hübel zur Kleinen Zeitung. Das Desinfizieren „ist eigentlich nicht notwendig, aber als Präventivmaßnahme legitim.“Seit Montagmittag wird im Grazer
Straflandesgericht im Zuge der Eingangskontrolle Fieber gemessen. Damit will man verhindern, dass Besucher, die in die Justizanstalt wollen, Insassen mit dem Coronavirus infizieren. „Die leben dort so eng zusammen, das würde sich sofort ausbreiten“, so Gerichtspräsidentin Caroline List. Das Securitypersonal misst die Körpertemperatur der Besucher, ab 37,2 Grad gibt es keinen Einlass.
Aktiv mit dem Coronavirus und dessen Nachweis beschäftigt man sich seit gestern auch im SIM Campus in Eisenerz. Im Simulationsspital, das im Gebäude des ehemaligen LKH Eidienststelle senerz seinen Sitz hat, wurden mobile Teams geschult, die in der Steiermark unterwegs sind, um Verdachtsfälle zu prüfen. Gesundheitslandesrätin Ursula Bogner-strauß hatte bei der Med Uni Graz angefragt, wie man Teams schulen könne. „Da kamen wir ins Spiel. Die Teams bestehen aus Ärzten, Pflegepersonal und Rettungssanitätern, die bei uns in achtteiligen Eintages-modulen die Abläufe vom Rachenabstrich bis zu Schutzmaßnahmen trainieren“, erklärte SIM Campus-leiter Thomas Wegscheider.