Erste Großküchen haben anonymes Essen satt
(„Gut zu wissen“) zur Kennzeichnung zumindest der Herkunft von Eiern und Fleisch umgesetzt. Neu in der Steiermark dabei ist der Großküchenbetreiber „Contento“, der die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ), die Barmherzigen Brüder in Kainbach und das Klinikum Theresienhof pro Jahr mit 1,1 Millionen Mahlzeiten (für Patienten und Mitarbeiter) beliefert. Laut Contento-boss Emanuel Eisl und GGZ-CHEF Gerd Hartinger kommt bei den älteren Patienten nach den Fragen der Pflege und medizinischen Versorgung das Essen an dritter Stelle der Prioritätenliste. Contento will das Kennzeichnungssystem bald auch auf seine 45 Großküchen bundesweit ausrollen.
Die größte Herausforderung ist, bei steigendem Anteil an heimischen Zutaten die strengen Kostenvorgaben einzuhalten. Diese liegen vielfach bei rund 15 Euro pro Essens-verpflegungstag, davon entfallen 5 bis 8 Euro auf Lebensmittel selbst, der Rest auf (Küchen-)personal und Logistik. „Wir versuchen, durch bessere Logistik und weniger Verschwendung zu kompensiesystem ren“, so Eisl. So werde anhand eines elektronischen Bestellsystems für jeden Patienten angegeben, ob dieser eine kleine oder große Portion isst.
Laut Landwirtschaftskammer-präsident Franz Titschenbacher gebe es auch „laufend Projekte“mit der Spitälergesellschaft Kages (7700 Mahlzeiten pro Tag), den Regionalanteil beim Essen zu erhöhen. Eine durchgängige Herkunftskennzeichnung gibt es hier noch nicht. Aber man will in Landesküchen laut steirischem Regierungsprogramm bald Lebensmittel nach Klima- und Nachhaltigkeitskriterien beschaffen.
PS: Wirte sind im Regierungspapier von den Kennzeichnungsplänen ausgenommen. Warum? „Bei Landgasthäusern müsste man ein enormes Kontrollsystem hochfahren, das überbordend viel Bürokratie nach sich zieht“, sagte Köstinger kürzlich im Kleinezeitung-interview.