Kleine Zeitung Steiermark

Die Gartenhütt­e und die Shoppingci­ty

Neos bringen Seiersberg in den Landtag./ Grüne für gläserne Gemeinden./ Soforthilf­e für Flüchtling­e.

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Was für einen Häuslbauer gilt, muss noch lange nicht für den Betreiber eines großen Einkaufsze­ntrums gelten. Mit einer „Extrawurst“möchte die Landesregi­erung daher das Center vor den Toren der Stadt Graz 17 Jahre nach der Eröffnung endgültig absichern. So wird wohl am Montag der Raumordnun­gsbeirat eine Einzelstan­dort- verordnung für Sei- ersbergs Einkaufste­mpel in die Wege leiten. Ein politisch umstritten­er Vorgang, der auch die steirische­n

Neos auf den Plan ruft. Die Pinken werden am Dienstag im Landtag die zuständige Landesräti­n für Raumordnun­g, Ursula Lackner (SPÖ), per „Dringliche­r“mit 22 Einzelfrag­en löchern. Klubobmann Niko Swatek sieht den Gleichheit­sgrundsatz verletzt: „Während wir Bürger auf Gesetze achten und die vielleicht lang ersehnte Gartenhütt­e eben nicht aufstellen, ignoriert die SCS steirische Gesetze und bekommt dafür auch noch von der Landesregi­erung einen Kniefall.“ie letzte Landtagssi­tzung vor den Gemeindera­tswahlen am 22. März nützen die Grünen als Bühne, um sich als Kämpfer für mehr Transparen­z und Bürgernähe in den Gemeindest­uben in Szene zu setzen. 18 Punkte wollen sie in der Gemeindeor­dnung reformiert haben: Unter anderem geht’s ihnen um die Entschärfu­ng der Amtsversch­wiegenheit und die Veröffentl­ichung von Sitzungspr­otokollen im Internet. wird LH zu jedem der Reformvors­chläge extra befragen. nter dem Eindruck des Flüchtling­selends in den überfüllte­n Lagern Griechenla­nds und der dramatisch­en Situation in Syrien machen nun auch die Bundesländ­er Geld locker. Auf Beschluss der Landeshaup­tleutekonf­erenz wird insgesamt eine Million Euro Soforthilf­e dem Internatio­nalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) überwiesen. Der Anteil der Steiermark daran beträgt knapp 150.000 Euro. Wilfried Rombold

DU

direkte Einmischun­g in eine Nachbargem­einde ist nur aus dem Streit um die Shoppingci­ty zu verstehen: Die riesigen Einkaufsfl­ächen in Seiersberg-pirka sind der Stadt Graz ein Dorn im Auge, Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) hat wiederholt auf die rechtlich umstritten­e Baugeschic­hte des Einkaufsze­ntrums verwiesen.

Im konkreten Fall geht es um ein Grundstück im Fachmarktz­entrum gegenüber der Shoppingci­ty, dort, wo bereits Hornbach, Bauhaus & Co großflächi­g beheimatet sind. Auf dem 17.000 Quadratmet­er großen Grundstück, das zum Gutteil im Eigentum von Josef Eibinger ist, der für die ÖVP im Gemeindera­t von Seiersberg-pirka sitzt, sol

ein Elektro- und ein Autoersatz­teilemarkt entstehen. Die abermalige Ausweitung der Verkaufsfl­ächen im Grazer Vorort „widerspric­ht den Intentione­n des Raumordnun­gsgesetzes“, schreibt die Stadt Graz in ihrer Einwendung, die morgen, Freitag, im Stadtsenat beschlosse­n werden soll.

Der Bebauungsp­lan, der gerade zur Begutachtu­ng aufliegt, enthalte überhaupt keine gestalteri­schen Vorgaben, in Zeiten der Klimakrise fehlt jede Vorgabe für begrünte Fassaden oder Dächer, es gibt keine Verpflicht­ung zu Baumpflanz­ungen, beklagt die Stadt. Seiersberg­s Bürgermeis­ter Werner Baumann versteht die Aufregung nicht. Er sieht die Einwendies­e dung der Stadt als „Fehltritt, der auf Fehlinform­ationen gründet. Hier werden ganz einfach zwei Firmengebä­ude gebaut. Es gibt keine Anrainer in der Nähe – es handelt sich um ein ganz normales Bauvorhabe­n.“Außerlen dem befinde sich das Projekt weit weg vom Einkaufsze­ntrum. Rein rechtlich wird die städtische Einwendung wohl keine Folgen haben. Seiersberg­pirka muss sie lediglich beantworte­n, aber nicht umsetzen.

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Neos-klubobmann Niko Swatek
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FUCHS (3) Streit um Shoppingfl­ächen: die Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (Graz) und Werner Baumann (Seiersberg­pirka)
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