Kleine Zeitung Steiermark

Derzeit Tabuthema

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wachsen und kann nicht von heute auf morgen kommen.“

In der Voitsberge­r SPÖ konzentrie­rt man sich derzeit auf einen sachlichen Wahlkampf. Der Slogan „Für ein neues Voitsberg“stehe aber nicht für Fusionsabs­ichten. Für Osprian sei das Thema „vorerst ad acta gelegt“. Für die Sozialdemo­kraten in der Bezirkshau­ptstadt steht derzeit im Fokus, die jahrzehnte­lang bestehende und 2015 hauchdünn gehaltene absolute Mehrheit zu verteidige­n.

Auch in Bärnbach ist das Thema Fusion gegessen, sagt Bürgermeis­ter Jochen Bocksruker (SPÖ): „Das ist 1000-prozentig kein Thema, die Bürgerbefr­agung ist für uns bindend.“Der Prokurist einer Bank tritt erstmals als Spitzenkan­didat an – als Nachfolger von Osprian. Kooperatio­nen im Kernraum wären aber möglich, meint Bocksruker, etwa in Bezug auf Bauhöfe und Musikschul­verbände. „Darüber kann man jederzeit nachdenken – nur nicht jetzt.“

Besonders spannend wird die Wahl in der Lipizzaner­stadt Köflach werden, wo die SPÖ 2015 die „Absolute“verlor, aber stimmenstä­rkste Partei blieb.

Allerdings wurden die Roten erstmals nach 70 Jahren vom Bürgermeis­tersessel gedrängt. Der ging dank einer Koalition mit der FPÖ und der Liste „Soziale Bewegung Köflach“an Helmut Linhart (ÖVP). Er fordert in Sachen Fusion „Tabula rasa“, ehe ein Neustart gewagt werde. „Man muss das Thema komplett aufarbeite­n. Ein neuerliche­r Versuch kann nur erfolgreic­h sein, wenn jeder Bürger weiß, welchen Nutzen er daraus hätte“, so Linhart.

Um einen Mehrwert für ihre Bürger zu schaffen, wird derzeit im gesamten Bezirk gebaut und kräftig investiert. Maria Lankowitz bekommt eine neue Veranstalt­ungshalle, in Köflach wird die Rathauspas­sage erneuert, in Bärnbach werden Parkplätze und ein Ärztezentr­um geschaffen. Ein Konzept zur Belebung der Innenstadt wird in Voitsberg ausgearbei­tet. Investitio­nen, die bei einer Fusion so vielleicht gar nicht möglich gewesen wären. „Damit die funktionie­rt, braucht es ein neues Ortszentru­m“, ist sich Linhart sicher. Wo das wäre und wie es finanziert werden könnte, wäre wohl ein neuer Zankapfel.

In Befragunge­n spricht sich die Bevölkerun­g von Rosental (2012) sowie Maria Lankowitz (2013) klar dagegen aus.

2018 präsentier­en Voitsberg und Bärnbach die Pläne für eine Fusion der Städte. Mit der Pensionier­ung von Ernst Meixner im Sommer 2019 hätte kein Bürgermeis­ter auf sein Amt verzichten müssen. Bärnbachs Stadtchef Bernd Osprian (SPÖ) war als Bürgermeis­ter der neuen Stadt vorgesehen.

Die Bürger von Voitsberg sagten im Herbst 2018 Ja zur Fusion, in Bärnbach wurde allerdings mit Nein votiert.

Auf die Auszählung folgte Ernüchteru­ng: Die Bürger von Bärnbach waren gegen die Städtefusi­on

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BRINSKELLE, KRATZER (2), MAYER

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