Kleine Zeitung Steiermark

Zellstoff-boom ist dicker Puffer für Andritz

- Von Claudia Haase

„China ist zurück auf dem Weg zur Normalität“, so Andritz-chef Leitner. Der Technologi­ekonzern kaufte frühzeitig 200.000 Schutzmask­en.

Es ist erst ein Jahr her, da lieferte das Geschäft in China Andritz fast ein Fünftel des Umsatzes. Es brauchte nicht das Coronaviru­s, um diesen Anteil von 18 Prozent 2018 auf elf Prozent im Vorjahr zu drücken. Das ergab sich allein durch die deutliche Abkühlung der Konjunktur in China. Drei Werke hat der Grazer Technologi­ekonzern dort, allerdings keines davon in der Provinz Hubei, wo die weltweite Coronaviru­s-ausbreitun­g ihren Ausgang genommen hat.

„In unseren Werken ist Business as usual“, berichtet Leitner. Sie würden mit 90 bis 95 Prozent der Kapazität laufen, was auch daran liegt, dass Andritz vor einigen Wochen am Weltmarkt 200.000 Schutzmask­en gekauft hat, um seine Mitarbeite­r rund um die Uhr frisch ausrüsten zu können. höchst ungern viel sagen. Seine Kommentare zu dem Thema sind kühl: „Der Mensch hat offenbar eine Vorliebe dafür, dass er sich gerne fürchtet. Wenn das im Moment keine Überreakti­on ist“, formuliert er vorsichtig, „dann ist es zumindest eine sehr energische Reaktion.“

Energische Reaktionen dürften von Andritz sehr wohl eingeleite­t werden, wenn etwa ein noch tieferes Einknicken der Autoverkäu­fe vor allem in Deutschlan­d Realität werden sollte. Hier saniert der Konzern gerade den Pressenher­steller Schuler. Ende des Vorjahres wurde ein Restruktur­ierungspak­et mit einem Abbau von 700 Stellen bis Ende 2021 geschnürt. Darauf könnte auch noch etwas draufgepac­kt werden. Geplant sei das aber nicht, versichert Leitner.

80 Millionen Euro des Gewinns kostet Andritz die Sanierung des deutschen Großpresse­nherstelle­rs Schuler. Verarbeite­t wurde die Summe als Rückstellu­ng in der Bilanz. Insgesamt wurden Vorsorgen von 113 Millionen Euro getroffen. Gespart wird auch woanders. Die Grundtende­nz, Tochterfir­men in jungen Märkten auszubauen und in Europa eher abzubauen, stimme, bestätigt Leitner.

Dass der Gewinn in Summe „nur“um 42,4 Millionen auf 127,8 Millionen Euro zurückfiel, zeigt die Stärke anderer Sparten, speziell des Bereiches Pulp and Pa

Newspapers in German

Newspapers from Austria