„Der Konsument will nicht belehrt werden“
Christoph Holzer, Spar-geschäftsführer in der Steiermark, über neue Filialen, Millioneninvestitionen, die
Akzeptanz von Mehrwegflaschen und Bauernproteste.
eröffnen, wir haben wieder ein Investitionsvolumen von einigen Millionen Euro vor uns.
Zuletzt richtete sich Kritik des Bauernbunds an Spar – es geht vor allem um die Milchpreise. Wie haben Sie die Proteste verfolgt?
Ich versuche, nicht emotional zu sein, was nicht einfach ist. Wir erleben einen Wahlkampf innerhalb der Bauernschaft, unser Eindruck ist, dass vieles, was hier an Kommunikation läuft, damit zu tun hat. Die Tonalität ist zumindest erstaunlich, da war auch viel politisches Marketing dabei, das ausblendet, dass der österreichische Handel seit Jahrzehnten der wichtigste Partner unserer Landwirtschaft ist. Wir führen Preisverhandlungen bei Milchprodukten ja nie direkt mit Bauernvertretern, sondern mit Molkereien. Das geschieht derzeit und wir haben noch immer eine Einigung gefunden. Heuer gab’s aber plötzlich Zwischenrufe von einigen Bauernvertretern und die Behauptung, dass sich die anderen schon alle geeinigt hätten, nur Spar nicht. Diese Behauptung ist nicht nachvollziehbar. Ich sehe auch strukturelle Probleme.
Welche?
Aufgrund der Überproduktion in Österreich müssen Molkereien heimische Milch auch im Ausland verkaufen, dafür erhallen ten sie vielfach aber einen deutlich niedrigeren Preis als vom österreichischen Handel. Jetzt scheint die Denkweise einiger Bauernvertreter zu sein, dass das, was im Ausland nicht verdient werden kann, der österreichische Konsument und Handel bezahlen soll – der Handel soll auf Margen verzichten, wird gefordert. Dann wird auf die Dimension unserer Ergebnisse verwiesen. Da muss aber betont