Kleine Zeitung Steiermark

Kapital und Last des großen Erbes

- Von Daniel Hadler

Das „Literarisc­he Quartett“stellt sich mit Thea Dorn neu auf.

Sie moderiert die dritte Welle, die zweite Neuauflage: Die 49-jährige Autorin, Kritikerin und Tv-moderatori­n Thea Dorn soll ab morgen das „Literarisc­he Quartett“(23 Uhr) in eine zeitgemäße Form transformi­eren. Das ZDF baut dafür sogar die bewährte Struktur der Sendung um: Nur noch Dorn ist jedes Mal dabei, die weiteren Kritiker wechseln sich von Sendung zu Sendung ab. Damit verabschie­det sich der Fernseh-dino, der 1988 erstmals auf Sendung ging, von seiner festen Grundkonst­ellation, in der Sigrid Löffler, Hellmuth

Karasek (1934–2015) und allen voran Marcel Reich-ranicki (1920–

2013) bis 2001 Fernsehges­chichte schrieben.

Was vor 32 Jahren begann, reicht freilich länger zurück. Die Gruppe 47 – das legendäre Schriftste­llertreffe­n um

Hans Werner Richter (1947–67) – hatte aufbereite­t, was mit Reichranic­ki zu einem massentaug­lichen Phänomen aufstieg: Mehr als eine Million Zuseher verfolgten die meinungsst­arken Diskutante­n und sahen eine spielerisc­he Rhetoriküb­ung: Beethoven am Anfang, das Brecht-zitat am

Ende und dazwischen eine Auseinande­rsetzung, die vom ebenso lustvollen und belesenen wie cholerisch­en Auftreten Ranickis geprägt war. Aber auch Karasek und Löffler waren weit mehr als nur Sparringsp­artner.

Der Neustart geht mit österreich­ischer Beteiligun­g über die Bühne: Bestseller-autorin Vea Kaiser bespricht mit Dorn, dem Verleger Jakob Augstein und der Journalist­in Marion Brasch Bücher von Ingo Schulze, Moritz von Uslar, Colm Tóibín und Vicki Baum.

Seit 2017 Teil der Sendung: Thea Dorn

Erinnern Sie sich noch? Vor rund . . . schhhh . . . Jahren . . . schhhh . . . ich in . . . Kolumne üb. . . schhhh. . . Ärgernis, dass das Radioprogr­amm Ö 1 in zahlr . . . schhhh . . . Autobahntu­nneln nicht empf . . . ist. Dort hörte sich der Edelsender im günstigste­n Fall so an, wie ich es hier schreibe.

Damals richteten viele Leser Briefe bzw. Mails an mich, die ich allesamt an den ORF weiterleit­ete.

Das hatte dann durchaus Folgen: So wurde Ö 1 in der Tunnelkett­e Semmering und etlichen anderen Unterführu­ngen alsbald tadellos hörbar. Dann wurde es wieder recht still um das Thema.

Also spitzten wir wieder die Kleine-zeitung-feder, bezichtigt­en den ORF des Schlafmütz­entums und baten – rrring rrring! –, endlich aufzuwache­n. Das war vor rund drei Jahren.

N un erreichte mich ein erfreulich­es Mail. Es kam von der Pressestel­le des Orf-radios und lautete so:

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