Kapital und Last des großen Erbes
Das „Literarische Quartett“stellt sich mit Thea Dorn neu auf.
Sie moderiert die dritte Welle, die zweite Neuauflage: Die 49-jährige Autorin, Kritikerin und Tv-moderatorin Thea Dorn soll ab morgen das „Literarische Quartett“(23 Uhr) in eine zeitgemäße Form transformieren. Das ZDF baut dafür sogar die bewährte Struktur der Sendung um: Nur noch Dorn ist jedes Mal dabei, die weiteren Kritiker wechseln sich von Sendung zu Sendung ab. Damit verabschiedet sich der Fernseh-dino, der 1988 erstmals auf Sendung ging, von seiner festen Grundkonstellation, in der Sigrid Löffler, Hellmuth
Karasek (1934–2015) und allen voran Marcel Reich-ranicki (1920–
2013) bis 2001 Fernsehgeschichte schrieben.
Was vor 32 Jahren begann, reicht freilich länger zurück. Die Gruppe 47 – das legendäre Schriftstellertreffen um
Hans Werner Richter (1947–67) – hatte aufbereitet, was mit Reichranicki zu einem massentauglichen Phänomen aufstieg: Mehr als eine Million Zuseher verfolgten die meinungsstarken Diskutanten und sahen eine spielerische Rhetorikübung: Beethoven am Anfang, das Brecht-zitat am
Ende und dazwischen eine Auseinandersetzung, die vom ebenso lustvollen und belesenen wie cholerischen Auftreten Ranickis geprägt war. Aber auch Karasek und Löffler waren weit mehr als nur Sparringspartner.
Der Neustart geht mit österreichischer Beteiligung über die Bühne: Bestseller-autorin Vea Kaiser bespricht mit Dorn, dem Verleger Jakob Augstein und der Journalistin Marion Brasch Bücher von Ingo Schulze, Moritz von Uslar, Colm Tóibín und Vicki Baum.
Seit 2017 Teil der Sendung: Thea Dorn
Erinnern Sie sich noch? Vor rund . . . schhhh . . . Jahren . . . schhhh . . . ich in . . . Kolumne üb. . . schhhh. . . Ärgernis, dass das Radioprogramm Ö 1 in zahlr . . . schhhh . . . Autobahntunneln nicht empf . . . ist. Dort hörte sich der Edelsender im günstigsten Fall so an, wie ich es hier schreibe.
Damals richteten viele Leser Briefe bzw. Mails an mich, die ich allesamt an den ORF weiterleitete.
Das hatte dann durchaus Folgen: So wurde Ö 1 in der Tunnelkette Semmering und etlichen anderen Unterführungen alsbald tadellos hörbar. Dann wurde es wieder recht still um das Thema.
Also spitzten wir wieder die Kleine-zeitung-feder, bezichtigten den ORF des Schlafmützentums und baten – rrring rrring! –, endlich aufzuwachen. Das war vor rund drei Jahren.
N un erreichte mich ein erfreuliches Mail. Es kam von der Pressestelle des Orf-radios und lautete so: