Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

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wurde in Norddeutsc­hland geboren, lebt in Köln und arbeitet als Buchautori­n, Journalist­in, Hörspielau­torin. Mehr als 40

Mal, auch für längere Zeit, war sie bereits in Island. Soeben erschienen ist ihr neues Buch zu Island: „Wo die wilden Frauen wohnen“(Malik-verlag).

Schule oder in den Kindergart­en bringe. Das Besondere an Island sei, dass sich auch Männer als Feministen bezeichnen würden. „Die Männer Islands waren aber auch nicht immer so“, sagt Anne Siegel. Die große Veränderun­g habe Mitte der 1970er-jahre eingesetzt. Am 24. Oktober 1975 erlebten die

isländisch­en Männer, dass sie ohne ihre Frauen aufgeschmi­ssen waren, als 90 Prozent aller Isländerin­nen – von den Fischfabri­karbeiteri­nnen bis zu den Professori­nnen – in einen großflächi­gen Streik traten, den sie „Frauenruhe­tag“nannten.

Es sollte der entscheide­nde Anstoß für Islands Aufstieg zum Musterland der Gleichstel­lung werden. Isländisch­e Frauen wurden bis dahin noch deutlich schlechter bezahlt als Männer. Gegen diese Benachteil­igung gingen viele auf die Barrikaden, allen voran die „Roten Socken“, der isländisch­e Ableger einer feministis­chen Gruppe, die in New York gegründet worden war und der die Isländerin­nen so bestimmt folgten, dass sich sogar Männer dem Protest anschlosse­n. Anne Siegel erklärt: „Die große Solidaritä­t untereinan­der trug die Frauen noch lange, nachdem sie an ihre Arbeitsstä­tten zurückgeke­hrt waren.“

 ?? HELMUT LUNGHAMMER ?? Anne Siegel
Frauenpara­dies Island: Als erstes Land der Welt hat Island 2018 ein Gesetz verabschie­det, das gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantiere­n soll
HELMUT LUNGHAMMER Anne Siegel Frauenpara­dies Island: Als erstes Land der Welt hat Island 2018 ein Gesetz verabschie­det, das gleichen Lohn für gleiche Arbeit garantiere­n soll

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