Eltern teilen
Das verpflichtende „Pensionssplitting“zwischen Eltern sei fix, kündigt die Regierung an. Profitieren werden davon vor allem Frauen –sie beziehen noch immer niedrigere Renten.
Mehr als ein Drittel weniger: Im Schnitt liegen die Einkommen von Frauen über 65 Jahren 39,5 Prozent unter jenen ihrer männlichen Altersgenossen, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) errechnet. Österreich hat damit die viertgrößte „Pensionslücke“der EU, hinter Luxemburg, Malta und den Niederlanden.
In konkreten Zahlen heißt das: Die 2018 neu zuerkannten Alterspensionen lagen im Schnitt bei 1.133 Euro brutto im Monat, jene von Männern dagegen bei 2.231 Euro. Die Folge: Frauen sind weit häufiger von Altersarmut betroffen als Männer – und damit abhängiger von ihren Partnern und deren Einkommen.
Einer der Hauptgründe dafür – wie für den gesamten „Gender Pay Gap“, den Unterschied zwischen den durchschnittlichen Einkommen der Geschlechter – sind die Zeiten, die vor allem Frauen damit zubringen, sich um ihre Kinder zu kümmern: Während üblicherweise der Vater voll verdient und damit auch höhere Pensionsansprüche erwirbt, bleiben Frauen viel häufiger zu Hause – beziehungsweise nur in Teilzeit –, verdienen weniger und zahlen in Folge auch weniger in die Pensionsversicherung ein.
Einen Lösungsansatz für diese Lage hat die türkis-grüne Koalition bereits in ihrem Regierungspakt vereinbart – und am Samstag, pünktlich zum Frauentag, angekündigt, dass nun fix sei, dass er umgesetzt werden soll: das automatische „Pensionssplitting“.
Dahinter steckt die Idee, dass die Pensionsansprüche von Eltern künftig verpflichtend zusammengezählt werden sollen – und dann 50:50 gleichmäßig auf beide aufgeteilt werden. Damit würden beide gleichermaßen