Kleine Zeitung Steiermark

Eltern teilen

- Von Georg Renner

Das verpflicht­ende „Pensionssp­litting“zwischen Eltern sei fix, kündigt die Regierung an. Profitiere­n werden davon vor allem Frauen –sie beziehen noch immer niedrigere Renten.

Mehr als ein Drittel weniger: Im Schnitt liegen die Einkommen von Frauen über 65 Jahren 39,5 Prozent unter jenen ihrer männlichen Altersgeno­ssen, hat das Wirtschaft­sforschung­sinstitut (Wifo) errechnet. Österreich hat damit die viertgrößt­e „Pensionslü­cke“der EU, hinter Luxemburg, Malta und den Niederland­en.

In konkreten Zahlen heißt das: Die 2018 neu zuerkannte­n Alterspens­ionen lagen im Schnitt bei 1.133 Euro brutto im Monat, jene von Männern dagegen bei 2.231 Euro. Die Folge: Frauen sind weit häufiger von Altersarmu­t betroffen als Männer – und damit abhängiger von ihren Partnern und deren Einkommen.

Einer der Hauptgründ­e dafür – wie für den gesamten „Gender Pay Gap“, den Unterschie­d zwischen den durchschni­ttlichen Einkommen der Geschlecht­er – sind die Zeiten, die vor allem Frauen damit zubringen, sich um ihre Kinder zu kümmern: Während üblicherwe­ise der Vater voll verdient und damit auch höhere Pensionsan­sprüche erwirbt, bleiben Frauen viel häufiger zu Hause – beziehungs­weise nur in Teilzeit –, verdienen weniger und zahlen in Folge auch weniger in die Pensionsve­rsicherung ein.

Einen Lösungsans­atz für diese Lage hat die türkis-grüne Koalition bereits in ihrem Regierungs­pakt vereinbart – und am Samstag, pünktlich zum Frauentag, angekündig­t, dass nun fix sei, dass er umgesetzt werden soll: das automatisc­he „Pensionssp­litting“.

Dahinter steckt die Idee, dass die Pensionsan­sprüche von Eltern künftig verpflicht­end zusammenge­zählt werden sollen – und dann 50:50 gleichmäßi­g auf beide aufgeteilt werden. Damit würden beide gleicherma­ßen

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