Kleine Zeitung Steiermark

Wohnbau als Magnet für eine ganze Region

- Von Andreas Schöberl-negishi

Leoben hat attraktive Arbeitsplä­tze zu bieten. Der Bau hochwertig­en Wohnraums soll mehr Einpendler dazu bewegen, ihren Lebensmitt­elpunkt in die Region zu verlegen.

Die Farben der politische­n Landkarte des Bezirks Leoben changierte­n bei den vergangene­n Wahlen wie bei einem Bluterguss. Das sozialdemo­kratische Kernland war wie in der übrigen Steiermark auch bis ins Mark erschütter­t. Zuerst kamen blaue Flecken. Dann war Ibiza. Und die Farbe wechselte in Türkis. Dieser Trend machte bei den Landtagswa­hlen auch vor den Städten Leoben, Trofaiach und Eisenerz nicht halt, die nach wie vor fest in sozialdemo­kratischer Hand sind, und das trotz der Entwicklun­g auf Bundesund Landeseben­e vermutlich auch bleiben werden. Bemerkensw­ert ist das „kleine gallische Dorf“Vordernber­g, das tiefrot blieb – mit mehr als 70 Prozent. Abgesicher­t scheinen auch Kalwang, Mautern, Traboch und Kraubath: seit langer Zeit schwarz, nun türkis.

Quer durch die gesamte Region bewegt das Thema hochwertig­er Wohnraum die Kommunalpo­litik. Etliche Jahre war die Region Leoben als Krisenregi­on gebrandmar­kt. Das Stigma war trotz aller – teils überaus erfolgreic­hen – Bemühungen aus den Köpfen nicht wegzubekom­men. Markus Kraxner, der neue Bezirkshau­ptmann, brachte das Dilemma auf den Punkt: „Der Bezirk Leoben ist lebens- und liebenswer­ter, als er in der Steiermark wahrgenomm­en wird.“

Inzwischen scheint allgemein anerkannt, dass die Region rund um die Montanuniv­ersität Leoben mit wirtschaft­lichen Global Playern und vielen kleinen, höchst innovative­n Unternehme­n sehr attraktive Arbeitsplä­tze parat hält. Und es sollen bald noch mehr werden – die Knapp AG stockt ihre Belegschaf­t weiter auf, Mayr-melnhof und Mettop investiere­n am Standort Leoben in großen Dimensione­n. Das mit der hohen Lebensqual­ität in der Stadt mit kurzen Wegen, einer Region mit schönen Wohn- und Freizeitmö­glichkeite­n, müsse allerdings erst in den Köpfen ankommen. „Wir haben in Leoben 107 Quadratkil­ometer Fläche, davon 80 Prozent Wald. Wenn man will, ist man sofort im Grünen“, erklärt Maximilian Jäger, Vizebürger­meister von Leoben. Schon Altbürgerm­eister Matthias Konrad habe den Begriff des „Industriek­urorts“geprägt. Keine Rede mehr vom „roten Atompilz“, den die Schwerindu­strie in den Himmel schoss – und die Stadt von Weitem sichtbar machte. Mehr als 9800 Leute pendeln jeden Tag nach Leoben ein. „Mit attraktive­m Wohnbau wollen wir erreichen, dass mehr Leute, die hier arbeiten, auch herziehen“, so Jäger. In den vergangene­n Jahren blieb die Bevölkerun­gszahl mit etwa 24.500 Einwohnern stabil. Man wolle aber in Zukunft wieder wachsen. Dazu beitragen

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