Das lange Warten der drei Schwestern
Die Elisabethinen in Graz zelebrieren ihre 330-jährige Geschichte. Ein Blick zurück offenbart eine Anfangszeit voller Entbehrungen.
Als 1693 Maria Theresia Gräfin von Wagensperg den Stiftungsbrief für das Kloster der Elisabethinen ausstellte, hatten die drei Damen schon fast nicht mehr daran geglaubt. Drei Jahre zuvor, am 19. Oktober 1690, waren die Schwestern Maria Clara Haß, Maria Josepha de Rupe und Maria Anna Vettweiß nach einem monatelangen Fußmarsch aus Düren bei Aachen in Graz angekommen. Wie strapaziös dieser
Marsch gewesen sein musste, zeigt allein schon die Tatsache, dass eine vierte Mitschwester aufgrund der Anstrengung unterwegs verstorben war.
Zum damaligen Zeitpunkt war der Orden der Elisabethinen noch sehr jung. „Meisterin“Apollonia Radermecher (1571– 1626) wurde 1622 ans städtische Armenspital von Aachen, das „Gasthaus“, berufen, wo sie die Ordensgemeinschaft der Elisabethinen gründete – die „Hospitalschwestern der Heiligen Elisabeth vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus“. 1626 durch den Bischof von Lüttich bestätigt, führten drei Ordensschwestern ab 1650 auch in der Stadt Düren regelmäßig Krankenpflege durch. Von dort aus zogen 40 Jahre später die drei anfangs genannten Schwestern nach Graz – auf Einladung der Gräfin von Wagensperg, die ein Krankenhaus für arme und kranke Frauen wollte. Als die