Auf Spurensuche in Graz unterwegs
Die Graz-guides (ent-)führen zu einem schaurigen Stadtrundgang an reale Tatorte.
Welches Verbrechen ereignete sich am Schloßberg? Und was verbirgt sich hinter dem tragischen Mordfall im Stefaniensaal? Als Privatdetektive machen sich die Teilnehmer der Stadtführung „Mordsgschichten“auf große Spurensuche durch Graz. Die Verbrecherjagd nach realen und literarischen Kriminalfällen lockt die Krimi-fans quer durch die Innenstadt. Geleitet werden die finsteren Führungen von den Graz-guides im Rahmen des 6. „Fine Crime“krimifestivals (9. bis 15. März).
Rosemarie Kirchengast (59) und Sigrid Rahm (65) lehren die Besucher das Fürchten und entführen sie in die dunkelsten Gassen und schaurigsten Orte der Stadt. „Es ist nichts für schwache Nerven“, betont Rahm. „Wir machen halt an realen Tatorten und erzählen von grausamen Bluttaten, die sich seit dem Mittelalter ereignet haben“, ergänzt Kirchengast. Für großes Entsetzen sorgte die Geschichte eines Grazer Fleischers, der in den 40erjahren einen grausamen Doppelmord an zwei Briefträgern begangen hat, sowie der Mord an dem Klavierspieler in der Sackstraße aus dem Jahre 1922.
Andere Grazer Schauplätze verbinden Reales mit Fiktion und dienen den Krimiautoren als Kulisse in ihren schrecklich spannenden Werken: So der Schloßbergplatz in Wolf Haas’ „Vom ewigen Leben“.
Der morbide Stadtrundgang steht von Dienstag (10. 3.) bis Samstag (14. 3.) auf dem Programm, er beginnt stets um 16 bzw. 17 Uhr vor der Buchhandlung Moser. „Wie groß die Begeisterung für Krimis ist, merken wir an den Besucherzahlen“, sagt Rahm. Bis auf das Vorjahr, als die Festivalbesucher im Februar mehr gefroren statt sich gefürchtet haben, sei die Zahl der Teilnehmer konstant geblieben.