Die Mutmacherinnen
Im Kern richtig und wichtig: Das Performance-duo „Julalena“lädt zum Fest der Utopien in der Grazer Auster.
Steigt der Meeresspiegel, hilft dem Menschen sein Schwimmabzeichen nicht weiter. Diese Unentrinnbarkeit bringen Jula Zangger und Lena Westphal („Julalena“) zwar nicht auf die Bühne, dafür aber ins Planschbecken. Denn wo könnte man sich mit der drohenden Klimakatastrophe und den damit verbundenen nassen Füße besser vertraut machen als im Auster-sportbad? Das mit Badeschlapfen beschuhte Publikum nimmt also am Beckenrand Platz und mit Kopfhörern an einem Live-hörspiel teil. „Die bauliche Herausforderung“heißt der erste von drei Teilen, die sich im Kulturjahr 2020 auf die 21 Lektionen des israelischen Historikers Yuval Noah Harari beziehen werden. Da geht es um Dinge wie: Warum
bauen wir Mauern und keine Brücken? Wieso sind die Blondschöpfe an der Macht kaum noch unterscheidbar? Und warum bitte schön ist der Andreas-hofer-platz in Graz so ein Schandfleck?
Gemeinsam mit Architektin Isabella Müller-fuchs starten die beiden Künstlerinnen die gedankliche Planierraupe: bauen um, pflanzen Grün, denken neu. Und um die Wette schwimmen sie auch noch. Daraus formen sich ein kluger Abend, ein spannendes Erklärstück und vor allem ein Fest der Utopien, das Mut macht.
Katrin Fischer Julalena. 21 Visionen für das 21. Jahrhundert. Termine: 9., 11., 16., 18., 20., 23., 25. März. jeweils 20 Uhr, Auster-sportbad, Graz-eggenberg. Karten: Tel. 0664 50 66 786,
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