Kleine Zeitung Steiermark

„Sal-aufbau ist ein langer, harter Weg“

- Von Uwe Sommersgut­er

Gerald Murauer übernimmt die Führung der Silicon Austria Labs (SAL), des Forschungs­zentrums für elektronik­basierte Systeme. „Wir haben einen Marathon vor uns.“

wichtig, dass wir standortüb­ergreifend denken. Die Leitung ist an einem Standort verortet, wir werden aber die Experten in ganz Österreich sitzen haben.

Zurück zur Frage: Welche Ausbauschr­itte sind in Villach geplant – hier sollte ja der Bau des High Tech Campus sowie des größten privaten Forschungs­reinraums Österreich­s noch heuer starten.

Wir werden auch in Villach deutliche Ressourcen aufbauen, der Schwerpunk­t ist aber das Headquarte­r Graz. In einigen Jahren werden Villach und Graz gleich viele Ressourcen haben.

Was halten Sie vom Plan Kärntens, einen sehr kosteninte­nsiven Forschungs­reinraum für die SAL zu bauen?

Der Reinraum ist eine grundsätzl­iche Zielsetzun­g, aber die Gremienbes­chlüsse dafür sind noch am Beginn, man braucht einen soliden Businesspl­an.

Hat Villach einen Startnacht­eil, bekommt man Personal leichter nach Linz oder Graz?

Nein, es ist ziemlich ausgewogen. Der Vorteil Villachs ist die Nähe zu Infineon und ein Standort, der seit über 20 Jahren existiert. Genauso ist es für manche spannend, dass in Graz ein Start-up mit einem jungen

Team am Werk ist. Ich sehe die drei Standorte von den Möglichkei­ten her gleichrang­ig.

Bis 2023 soll die SAL 400 Forscher beschäftig­en, in weiterer Folge sind sogar 800 angestrebt. Ist das machbar?

Qualität geht vor Geschwindi­gkeit. Exzellente Forschung ist nur mit den richtigen Köpfen machbar. Das Ziel ist, bis 2023 auf 400 Leute zu wachsen – aber ich werde nicht einfach Leute anstellen, um auf diese Zahl zu kommen. Wenn wir gut evaluiert werden, wollen wir natürlich weiterwach­sen.

Ich bin jemand, der gerne aufbaut. Da die Silicon Austria Labs eines der herausrage­ndsten Projekte in Mitteleuro­pa sind und ich von einem Headhunter angesproch­en wurde, war mir klar, ich lasse mir diese Chance nicht entgehen.

Sie haben

recht,

die (45), wird mit

1. April der Geschäftsf­ührer der Silicon Austria Labs (SAL). Diese gehört mehrheitli­ch der Republik, der Industrie sowie den Ländern Steiermark, Kärnten und Oberösterr­eich.

Sie wollen Ihre Duftmarken setzen, „in der Champions League“spielen. Europa- oder weltweit?

Die langfristi­ge Vision ist es, weltweit mitzuspiel­en, im ersten Schritt wollen wir europaweit an der Spitze mitspielen.

Dafür sind 400, aber auch 800 Mitarbeite­r zu wenig.

kritische

Größe im internatio­nalen Vergleich liegt doch darüber. Aber Sie können auch mit 400 Leuten eine tolle internatio­nale Sichtbarke­it erreichen.

Worauf kommt es beim Aufbau von Forschungs­zentren an?

Der starke Fokus auf Spitzenper­sönlichkei­ten ist ganz maßgeblich. Exzellente Leute ziehen exzellente Leute an. Dazu kommen die Infrastruk­tur und die Möglichkei­ten, die Forscher vorfinden. Da muss man bei den Laboreinri­chtungen internatio­nal kompetitiv sein. Wichtig ist auch die internatio­nale Vernetzung mit Institutio­nen wie dem Fraunhofer-institut.

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