Zur Person
Josef Penninger ist gebürtiger Oberösterreicher. Der Genetiker hat das Institut für molekulare Biotechnologie in Wien zum Institut von Weltruf aufgebaut. Seit 2018 leitet er das Life Sciences Institute der University of British Columbia in Vancouver. Den Wirkstoff entwickelte er mit der von ihm gegründeten Firma Apeiron. zu diesem Thema war ich in den letzten Tagen auch zu Gesprächen bei Bundeskanzler Sebastian Kurz. Wenn das Medikament wirkt, müssen wir die Produktion hochfahren, das kostet Zeit und Geld. Aber ich bin sicher, dass es die Welt schaffen wird, eine Lösung zu finden.
Was ist Ihre Einschätzung: Wie wird es mit der Epidemie weitergehen?
In China haben die strikten Maßnahmen Wirkung gezeigt und das Virus konnte unter Kontrolle gebracht werden.
Hier in Europa, aber und auch in Nordamerika gehen die Kurven jetzt steil nach oben – das heißt, wir stehen erst am Anfang der Epidemie, leider. Es gibt ja auch apokalyptische Hochrechnungen, wonach sich 60 bis 70 Prozent der Menschheit mit dem Virus infizieren werden. Doch eine endgültige Antwort haben wir noch nicht.
Wie bewerten Sie die weltweiten Reaktionen auf die Epidemie?
Die Länder reagieren sehr unterschiedlich: Ob wir richtig reagiert haben, werden wir erst wissen, wenn die Epidemie vorbei ist. Doch ich meine: Es ist besser, jetzt alle, auch sehr strenge Maßnahmen zu erlassen, anstatt im Nachhinein zu bereuen, etwas nicht getan zu haben.
Werden wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben?
Das ist möglich: Manche Experten sagen, es könnte zu einer saisonalen wiederkehrenden Ausbreitung ähnlich wie bei der Grippe kommen. Wir dürfen nicht vergessen: Dieses Virus haben wir Menschen noch nie gesehen, und das Virus hat uns auch noch nie gesehen. Es wird sich zeigen, wie wir miteinander umgehen – wir sehen ein globales Experiment.