Kleine Zeitung Steiermark

Dasziel:ausbreitun­g verlangsam­en

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Ob sich das Virus noch eindämmen lässt und was hohe Temperatur­en bringen.

Italien hat scheinbar extreme Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Coronaviru­s ergriffen, aber: Lässt sich das Virus überhaupt noch eindämmen? Dazu sagt Heinz Burgmann, Infektiolo­ge an der Med Uni Wien: „Die Chance, dass wir die Weiterverb­reitung stoppen können, ist sehr gering. Betroffene sind schon sehr früh infektiös, noch bevor sie Symptome zeigen. Daher ist das Ziel jetzt, dass die Verbreitun­g verlangsam­t wird! Wir müssen verhindern, dass sehr viele Menschen explosions­artig krank werden, denn das würde die Gesundheit­seinrichtu­ngen an den Rand des Machbaren drängen.“Weitere Entwicklun­gen aus Italien bereiten Sorgen – so wurde von mehr als 100 Todesfälle­n an einem Tag berichtet. Laut Burgmann würden Zahlen aus China zeigen, dass fünf bis sechs Prozent der Betroffene­n auf die Intensivst­ation müssen – dort hänge es davon ab, wie gut die Patienten versorgt werden können. Auch weist der Experte darauf hin, dass der Großteil der Fälle milde, wie ein grippaler Infekt abläuft. Die Todesfälle in Italien betrafen Menschen, die im Durchschni­tt 80 Jahre alt waren und Vorerkrank­ungen hatten. Eine oft geäußerte Hoffnung ist, dass das Virus mit dem Beginn der warmen Jahreszeit – ähnlich wie das Grippeviru­s – wieder verschwind­en könnte: „Wir sehen Ausbrüche in mehr als 100 Ländern in unterschie­dlichen Klimazonen – ob die Temperatur einen großen Einfluss hat, wissen wir nicht“, sagt Burgmann. Tatsächlic­h seien Coronavire­n nicht sehr resistent gegen Umwelteinf­lüsse, aber auch andere Faktoren für die Übertragun­g spielen mit: In der warmen Jahreszeit halten wir uns weniger in geschlosse­nen Räumen auf, und auch die Immunabweh­r in den Schleimhäu­ten funktionie­rt besser.

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