Fertigsalat: Herkunft häufig unklar
Landwirtschaftskammer testete 80 Packerlsalate und kritisiert „irreführende Herkunftsangaben“.
Sie werden „Babyleaf “genannt oder auch „Salatmix“; sie sind essfertig, gewaschen, geschnitten und (meist in Plastik) verpackt und haben in den letzten Jahren die Gemüse- und Kühlregale erobert: Packerlsalate.
In ihrer „Store-check“reihe haben Einkäufer der Landwirtschaftskammer nun die Herkunft von 80 solcher Fertigsalate (von Rucola über Salatherzen bis
Vogerlsalat) unter die Lupe genommen. Fazit von Kammerdirektor Werner Brugner: „Es finden sich kaum heimische Salate in den Hochglanzverpackungen. Die Herkunft bleibt vielfach ein gut gehütetes Geheimnis.“Laut den Kammer-testern kämen 71 der 80 untersuchten Packerlsalate (also fast 90 Prozent) aus dem Ausland.
Selbst bei Biosalaten stamme nur eine von zwölf
Proben aus Österreich. „Bei Bio funktioniert aber zumindest die Kennzeichnung der Herkunft“, so Brugner.
Was die Bauernvertreter noch kritisieren: Viele Packungen würden mit rotweiß-roten Logos und „hergestellt in Österreich“heimische Herkunft suggerieren (weil sie hier abgepackt wurden), auf der Rückseite stehe jedoch Italien als Herkunftsland des Rohstoffs. In diesem Punkt
(„Täuschungsschutz“) dürfte aber eine Eu-verordnung ab 1. April Erleichterungen bringen.
Könnte Österreich überhaupt genug Salat liefern? „Immer mehr heimische Produzenten setzen auf essfertige Salate“, sagt Gemüseverbandspräsident Fritz Rauer. „Wir würden das Angebot sofort erweitern, aber leider kommen wir mit den Preisen gegen ausländische Ware nicht mit.“Uli Dunst