„Mit Orbán versagte am Ende ganz Europa“
Leitartikel über die Politik des ungarischen Ministerpräsidenten rief viele Reaktionen hervor.
Leitartikel: „Die EU steht in Orbáns Schuld“, 7. 3.
Ganz davon abgesehen, dass der Beitrag von Boris Kálnoky ein Konstrukt von aus den Zusammenhängen gerissenen Zitaten und Schilderungen darstellt, mit dem Ziel, Viktor Orbáns unmenschliche Flüchtlingspolitik zu rechtfertigen und ihn als weitsichtigen Landesführer darstellen zu können, kann das aktuelle Flüchtlingsdrama an der griechisch-türkischen Grenze nicht als das Einschwenken der gesamten EU auf Orbáns andauernde Blockade der Einwanderung syrischer Flüchtlinge interpretiert werden.
Die meisten europäischen Länder waren und sind dagegen, Gewalt anzuwenden, werden aber durch die Türkei gezwungen, ein gewisses Maß an Gewalt zuzulassen. Das tut in der Tat sehr weh, denn es geht gegen menschliche Werte. Bitte vergessen Sie nicht, dass die ganze Flüchtlingsproblematik von wenigen Diktatoren und Kriegstreibern, wie Putin, dem Assad-clan, den arabischen Ländern Iran und Saudi-arabien, die „ihre“Stellvertretermachtkriege führen, ungehindert ausgelöst und durchgeführt werden konnte und kann. Europa und die ganze Welt schauen zu!
Rüdiger Dahlhäuser, St. Georgen
Applaus einer verunsicherten Bevölkerung ist ihnen sicher.
Dass kürzlich nun auch der EGMR ein mehr als nur befremdliches Urteil zu diesem Thema gefällt hat – das wohl erst von Fachleuten analysiert werden muss, aber einige radikale Maßnahmen zur Verhinderung einer Asylantragstellung zu legitimieren scheint –, passt da in das Bild einer Gesellschaft, die nicht mehr von christlichen Dogmen und Humanitas als Grundwerten ausgeht. Ing. Herbert Wancura, Graz