Kleine Zeitung Steiermark

Die Capitals setzen weiterhin auf Vollgas

- Von Georg Michl

Ali Wukovits (23) und die Wiener sind heute ab 19.15 Uhr im Bunker zu Gast. Die Stärke der 99ers überrascht ihn nicht.

Wenn die Capitals ein Tor schießen, schöpfen sie daraus Energie. Dann werden sie richtig aufgeregt“, sagt Graz-trainer Doug Mason. „Darin sind sie vielleicht das beste Team der Liga. Dafür waren wir in Wien nicht bereit.“Graz verlor in Wien durch drei Gegentore binnen 4:26 Minuten das dritte Spiel des Viertelfin­ales. Das Masonrezep­t ändert sich nicht: „Wir werden taktisch nicht viel umstellen, denn wir haben sie in Wien mit unserem Spiel frustriert. Sollten sie treffen, müssen wir aber einfach weiterspie­len – ein Gegentor darf unser Spiel nicht beeinfluss­en.“

Einer der „emotionsge­ladenen“Wiener ist Ali Wukovits, der in einer Linie mit Mike Zalewski und Ty Loney spielt: „Die ersten drei Duelle haben gezeigt: Wenn wir unser Spiel mit Vollgas durchziehe­n, können wir auch in Graz gewinnen. Wichtig ist, dass wir Geduld haben. Graz spielt sehr sicher, macht wenig Fehler. Wir müssen die 99ers konstant unter Druck setzen und dürfen nicht frustriert sein, wenn die Pucks nicht ins Tor gehen.“

Wukovits begann die Saison in Wiens vierter Linie, bekam von Trainer Dave Cameron immer mehr Verantwort­ung. „Wir haben schon vor dem ersten Bully gewusst, dass wir mit einer harten und engen Serie rechnen müssen“, sagt er, „die Grazer haben ein gutes Team. Trotz großer Verletzung­ssorgen haben sie es direkt ins Playoff geschafft. Das spricht für sie. Die umkämpften ersten drei Spiele haben uns nicht überrascht.“Der Wiener hat den Zug zum Tor, scheut auch den Zweikampf nicht. „Er ist ein guter Eisläufer und stark mit dem Puck“, urteilt Grazco-trainer Jens Gustafsson, „er ist einer der besten österreich­ischen Spieler in der Liga.“

Mit einer Schnitzels­emmel hätte der Wiener im Bunker übrigens genauso wenig Freude wie mit einer Niederlage. „Ich habe im

Sommer 2017 nach dem Meistertit­el beschlosse­n, auf vegane Ernährung umzusteige­n. Nach meiner zweiten Gehirnersc­hütterung habe ich sechs Monate lang keine Fortschrit­te gemacht. Einer meiner besten Freunde war schon länger vegan, also wollte ich es ausprobier­en – und es hat mir gutgetan.“Ganz „ohne“kommt er aber nicht aus: „Nach zwei Jahren habe ich festgestel­lt, dass mir bei rein veganer Ernährung als Sportler etwas fehlt, scheinbar war die Ernährung zu wenig ausgewogen.“

An Spieltagen verzichtet der 23-Jährige aber weiterhin auf tierische Produkte jeglicher Art – auch auswärts. Als Veganer bleibt er aber gerade in einer martialisc­hen Sportart wie Eishockey vor spitzen Bemerkunge­n nicht verschont: „Scherze gehören natürlich dazu. Wir sind zwar alle erwachsen, haben aber trotzdem einen Schmäh wie 15-Jährige. Das gehört dazu, ich nehme das keinem übel. Der Schmäh hält dich jung!“

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria