Wir bei Olympia“
Image-ausrichtung ist klar. „Wir können jetzt nicht einfach so zu einer hippen Sportart werden. Unser Schlüssel ist die Tradition.“Darum wird auch das Mannschaftsspiel ins Rennen geschickt, nicht das athletische Weitschießen. „Von 300.000 Sportlern weltweit sind nur fünf Prozent im Weitensport“, erklärt Lindner. Dessen Wahl zum Präsidenten war nicht die einzige Entscheidung der Vollversammlung, bei der Österreich eine Abfuhr erhielt. Denn der vom heimischen Verband BÖE vorgeschlagene Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten (mit Agenden Sport) wurde abgelehnt. Der Steirer Hans Manfredi ging in der Kampfabstimmung mit kolportierten 1:21 Stimmen unter – gegen einen anderen Österreicher: Georg Smounig. Der aber war vom deutschen Verband nominiert worden. Der Kärntner ist aktuell Sportdirektor im BÖE, wird diese Doppelfunktion aber wohl nicht lange ausüben. Sein Posten wird also ebenso nachbesetzt werden müssen wie der des Präsidenten: Herbert Nömaier (er stimmte für Österreich beim Kongress ab) hat angekündigt, nur bis 2021 zur Verfügung zu stehen.
Und wer wird nun Weltmeister in der „Königsklasse der Herren“, dem Mannschaftsspiel? „Deutschland wird den Titel erfolgreich verteidigen“, sagt Lindner. Ist der Ifi-präsident nicht der Neutralität verdie pflichtet? „Bis April bin ich ja auch deutscher Präsident, also darf ich das zumindest einen Monat lang auch nicht sein“, sagt er und lacht, „aber Österreich hat auch eine sehr beeindruckende Mannschaft.“In dieser stehen mit Alfons Marktl, Heimo Ofner (Voitsberg) und Thomas Rübenbauer (Union Elda) drei Spieler steirischer Klubs. Mit ihnen sollen Christian Hobl (W) und Patrick Solböck (NÖ) den ersten Titel seit 2016 holen. Heute geht’s los.
Anton Lukesch (1912–2003): Jus- und Theologiestudium in Graz. Missionar und Südamerika-forscher, Entdecker des Indianerstammes der Asurini am Rio Xingu im Amazonasbecken.