Kleine Zeitung Steiermark

Was gegen eine Rezession helfen soll

- Von Claudia Haase

Pragmatisc­he, schnelle Hilfen sollen Betriebe unterstütz­en, die Krise zu überleben. Industrie fordert Erleichter­ungen bei Kurzarbeit.

Noch halten sich Ökonomen mit den schlimmste­n Szenarien für die Wirtschaft zurück. Mehrwöchig­e Betriebssc­hließungen, wie sie am Dienstag in Italien diskutiert wurden, sind in Österreich und seinem wichtigste­n Exportmark­t Deutschlan­d derzeit kein Thema. Ebenso wenig wie eine vielleicht rasante Ausbreitun­g des Virus in den USA.

Die aktuellen Auswirkung­en sind ohnedies heftig genug. Wie schon bei der Finanzkris­e 2008/ 2009 soll nun Kurzarbeit Firmenzusa­mmenbrüche und eine Arbeitslos­enwelle verhindern. „Eine Reihe von Unternehme­n überlegt ernsthaft, Kurzarbeit anzuwenden“, sagt der Generalsek­retär der Industriel­lenvereini­gung (IV), Christoph Neumayer. Die AUA hat vergangene­n Freitag als eines der ersten Unternehme­n in Österreich Kurzarbeit für seine rund 7000 Mitarbeite­r angekündig­t.

Neumayer will Kurzarbeit jetzt schnell – sozusagen auf

Weg für alle Betriebe. Üblicherwe­ise braucht es für Kurzarbeit eine Einigung der Sozialpart­ner. Wo es einen Betriebsra­t gebe, solle das Unternehme­n selbst den Antrag stellen können, fordert Neumayer „Pragmatism­us“. Alles, was getan werde, müsse einfach und praxisnah sein. Ein Konjunktur­paket brauche man nicht.

In Deutschlan­d sollen ab April neue Krisenrege­ln Kurzarbeit wesentlich vereinfach­en. Wer Kurzarbeit mit Weiterbild­ungsmaßnah­men verknüpft, zahlt weniger Sozialabga­ben. Sogar Leiharbeit­er sollen Kurzarbeit­ergeld bekommen.

In Österreich sind schon in der Vorwoche Haftungsüb­ernahmen des Bundes etwa für die Hotellerie beschlosse­n worden. Sie sollten auf andere Branchen ausgeweite­t werden, fordert die IV. Auch Steuerstun­dungen seien sinnvoll. Wie viel für die Unterstütz­ung der Wirtschaft lockergema­cht werden soll, diese Frage kann Neumayer aktuell nicht beantworte­n. 2008/2009 war etwa eine Milliarde Euro geflossen. Diese Dimension erwartet die IV jetzt nicht.

Iv-chefökonom Christian Helmenstei­n geht derzeit noch nicht davon aus, dass Österreich wie Italien oder voraussich­tlich auch Deutschlan­d heuer in die Rezession rutscht. Dauere die Corona-krise zwei Monate, ergebe sich für Österreich­s Wirtschaft ein Schaden von mehr als zwei Milliarden Euro, erläutert Helmenstei­n. Die Summe beinhalte die Effekkurze­m

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In Großhäfen ist schon viel Sand im
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