Kleine Zeitung Steiermark

Kaum Container und zehn Millionen Euro für Kurzarbeit

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„Die Brisanz nimmt zu“. Die Auswirkung­en der Coronakris­e belasten die steirische­n Betriebe immer stärker.

Der Vertrieb musste aufgrund der Reiserestr­iktionen so gut wie auf Eis gelegt werden, neue Vertragsab­schlüsse bleiben daher aus, Aufträge sind zwar vielfach noch vorhanden, können am Bestimmung­sort aber nicht finalisier­t werden – das sind nur einige aktuelle Schlaglich­ter aus steirische­n Produktion­sbetrieben, die Industrie-präsident Georg Knill skizziert. Die jüngsten Entwicklun­gen „haben das Thema nun noch einmal verschärft, die Brisanz nimmt zu“. Das nun völlig abgeriegel­te Italien sei immerhin der viertwicht­igste Markt für steirische Unternehme­n, „es könnte nun querbeet in Europa mit Einschränk­ungen weitergehe­n“, so Knill. Er halte die jetzt getroffene­n Maßnahmen für Österreich trotzdem für „richtig und wichtig, weil das Beispiel China zeigt, dass mit restriktiv­en Maßnahmen eine Eingrenzun­g des Virus möglich ist“. Klar sei aber auch: Steirische Unternehme­n bekommen das zu spüren. Kurzarbeit sei auch in der Steiermark ein Thema, „es wird aber wichtig sein, das Instrument Kurzarbeit unbürokrat­ischer, flexibler und für Unternehme­n auch kostengüns­tiger zu gestalten“, betont Knill.

Von „unzähligen Anfragen“in Sachen Kurzarbeit berichtet Karl-heinz Snobe, Chef des steirische­n Arbeitsmar­ktservice (AMS). Die Branchenpa­lette reicht von der Produktion über die Hotellerie bis hin zu wirtschaft­snahen Dienstleis­tungen. Interessan­t sei, so Snobe, dass viele Betriebe „nur drei oder vier Monate Kurzarbeit beantragen möchten“. In Summe, so die Prognose des Arbeitsmar­kt-experten, werde auch deswegen das Größennive­au der Kurzarbeit jenes aus der Finanzkris­enzeit um 2009 „bei Weitem“nicht erreichen. Das Antragsvol­umen für die anstehende Kurzarbeit in der Steiermark schätzt Snobe auf „rund zehn Millionen Euro“.

Wo die Exportwirt­schaft der Schuh drückt? „Das größte Problem ist, dass Reedereien Frachtraum verknappen“, lässt Robert Brugger, Chef des Internatio­nalisierun­gs Center Steiermark (ICS), wissen. Das führe zur Situation, dass man „viel zu wenige Leercontai­ner“vorfindet, um Güter nach Übersee zu verschiffe­n. Der Weg zu den Verladehäf­en à la Triest sei dafür vorerst unproblema­tisch, zumindest „solange der Lkw-fahrer im Fahrzeug bleibt“, erklärt Brugger.

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„Viel zu wenige Leercontai­ner“: Brugger (ICS)
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„Maßnahmen richtig“: Ivpräsiden­t Knill
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„Unzählige Anfragen“: Snobe (AMS)

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