Plus 50 Prozent: Nächstes Bauprojekt wird teurer
Nächste Kostenexplosion bei einem schwarz-blauen Projekt. Die Neugestaltung des Stadionvorplatzes wird nicht 3,2, sondern 4,9 Millionen Euro kosten.
Bei einem Mal kann von Zufall oder unvorhersehbaren Ereignissen sprechen. Aber was sagt man beim vierten Mal?
Faktum ist: Die geplante Neugestaltung des Bertha-von-suttner-platzes beim Stadion kostet nicht 3,2 Millionen Euro, wie es ursprünglich beschlossen wurde, sondern 4,9 Millionen. Ein Plus von satten 50 Prozent. Das beschließt Schwarz-blau morgen im Stadtsenat.
Der Bertha-von-suttner-platz ist die nicht die erste schwarzblaue Kostenexplosion: Die Augartenbucht kostete 3,4 Millionen Euro anstatt der zunächst budgetierten 2,7; die geplante Surfwelle wird sich mit 3,4 statt 1,7 Millionen niederschlagen; die Sanierung des Kaiser-josefplatzes kostete am Ende nicht 1,3, sondern 1,9 Millionen.
Der Rechnungshof hat in seinen begleitenden Projektkontrollen regelmäßig von Planungsmängeln geschrieben. Auch im Falle des Bertha-vonsuttner-falles kritisierten die Prüfer mangelhafte Planung, „die Empfehlungen des Rechnungshofes wurden aber nicht ausreichend berücksichtigt“, sagt von den Grünen.
Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), der für die Stadtbaudirektion zuständig ist, verweist im konkreten Fall auf Stadtbaudirektor Bertram Werle. „Es ist eine Mischung aus zwei Dingen“so Werle. Erstens: Die Firmen sind ausgelastet, entsprechend teuer ist das
Bauen derzeit. „Von 14 angefragten Firmen haben überhaupt nur zwei angeboten“, so Werle.
Zweitens: Teilweise wurde die Planung abgeändert und „verbessert“, so Werle. Der
Radweg wird anders geführt und mehr Grün gepflanzt. Die Alternative wäre gewesen, die Baustelle nicht zu machen. „Aber das ist eine bedeutsame Stadteinfahrt, die attraktiv sein muss“, so Werle.
Pavlovec-meixner spricht in der Gesamtschau dennoch von sorgloser Planung: „Dass es zum vierten Mal zu einer Kostenexplosion kommt, ist ein Skandal.“Gerald Winter-pölsler