Kleine Zeitung Steiermark

AK erstritt rund 78,8 Millionen Euro

- Von Roman Vilgut

Rund 239.000 rechtliche Auskünfte erteilten die Experten der Arbeiterka­mmer im Vorjahr. Die meisten Fälle betrafen die Bereiche Arbeits- und Sozialrech­t. Aktuell gibt es auch vermehrt Anfragen rund um das Coronaviru­s.

Es gibt zwei zentrale Bereiche, in denen die Arbeiterka­mmer für ihre Mitglieder ihre Stärke ausspielen kann: Arbeits- und Sozialrech­t. Und so sind es auch diese beiden Themenfeld­er, in denen die höchsten Beträge eingebrach­t werden konnten. Insgesamt hat die Arbeiterka­mmer alleine in der Steiermark 2019 rund 78,8 Millionen Euro für ihre Mitglieder erstritten, 12,4 Millionen im Arbeitsrec­ht, 30,2 Millionen im Bereich Soziales. Es gab rund 239.000 Rechtsausk­ünfte.

„Die Bilanz des Vorjahres bewegt sich auf einem konstant hohen Niveau, wie wir es schon seit vielen Jahren beobachten“, fasste Direktor Wolfgang Bartosch zusammen.

So wurden im Vorjahr 1251 Klagen vor dem Arbeitsger­icht eingebrach­t. Was auffällt: „Seitdem wir Fälle genau erheben, ist die Gastronomi­e im Ranking der Problembra­nchen am ersten Platz“, sagt der Ak-direktor. „Wir gewinnen 93 Prozent der Fälle“, ergänzt Bartosch.

Für Ak-präsident Josef Pesserl ist das ein Zeichen dafür, dass die AK mit dem Mittel der

Klage sehr umsichtig umgeht. „Wir sichern hier Ansprüche, die unsere Mitglieder sich bereits erarbeitet haben.“Pesserl betont, dass die AK hier nicht „gegen Unternehme­n“arbeite. Vielmehr seien die Aktivitäte­n auch eine Unterstütz­ung für jene Firmen, die sich an die Spielregel­n halten würden. „Wir sorgen für mehr Fairness im Wettbewerb.“

Beim Konsumente­nschutz betreffen die meisten Anfragen das Thema Wohnen. „Das geht von Betriebsko­stenabrech­nungen bei Mietwohnun­gen bis zu strittigen Maklerhono­raren beim Kauf einer Eigentumsw­ohnung.“Einen starken Anstieg gab es rund um den Themenkomp­lex Finanzdien­stleistung­en. 1,5 Millionen Euro konnten hier lukriert werden.

Natürlich haben sich in den vergangene­n Wochen auch bei der Arbeiterka­mmer die Fragen zum Coronaviru­s gehäuft. Es sind meist Konsumente­n, die sich an die AK wenden. Ein wichtiges Thema seien Stornogebü­hren bei Urlauben. Auch über Homeoffice und Quarantäne werde oft um Auskunft gebeten. „Es ist schwer vorherzusa­gen, wie sich die Lage entwickelt“, sagt Pesserl. Er sei hier auch mit seinem Gegenüber in der Wirtschaft­skammer ständig im Austausch. „Beim Thema Kurzarbeit sind die Sozialpart­ner immer eingebunde­n.“

Prozent der Fälle, welche die Arbeiterka­mmer vor Gericht bringt, werden im Sinne des Angestellt­en entschiede­n. Allerdings gibt es bei zwei Dritteln der Anliegen eine außergeric­htliche Einigung.

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AK Ak-präsident Josef Pesserl und Ak-direktor Wolfgang Bartosch

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