Baby gequält und totgeschüttelt: Dann verschwand Vater für 3 Jahre
Prozess in Linz wurde vertagt, Krankenschwester soll erst aussagen.
Es sind unfassbare Szenen, die sich in einer Wohnung in Linz abgespielt haben sollen. Dort lebte ein Paar, ein mittlerweile 36-jähriger Pakistani und seine Lebensgefährtin aus Rumänien, in völlig leeren Räumen. Mindestens zwei Wochen lang schliefen die beiden mit ihrem neugeborenen Baby auf dem „nackten Boden“, schilderte der Angeklagte gestern am Linzer Landesgericht.
Doch um die, wenn auch mehr als tristen, Lebensumstände ging es bei der Verhandlung nicht. Es ging um Quälen und Vernachlässigen des Neugeborenen. Denn schon wenige Tage nach der Geburt soll der Pakistani das Kind geschüttelt haben und in die Luft oder in Richtung der Kindesmutter geschmissen haben.
Die Tochter war gerade einmal drei Monate alt, als sie nach einem solchen Übergriff starb. Der Vater dürfte sie totgeschüttelt haben. Die Eltern brachten das hilflose Baby erst ins Spital, „weil Arme und Beine unnatürlich angespannt waren und es einen starren Blick hatte“.
Das war vor drei Jahren, denn der Vater verschwand aus dem Spital – und tauchte für lange Zeit unter. Erst im November des Vorjahres konnte er in Triest geschnappt und nach Linz ausgeliefert werden.
Dem 36-Jährigen drohen jetzt bis zu zehn Jahre Haft. Doch ein Urteil gibt es frühestens am 17. April. Gestern wurde vertagt. Das gerichtsmedizinische Gutachten soll noch ergänzt werden, außerdem soll eine Krankenschwester als Zeugin aussagen. Der Mann bestreitet übrigens die Tat.