Kleine Zeitung Steiermark

Prostituie­rte vor Gericht: War des Steirers Traumfrau auch Betrügerin?

Pensionist verliebte sich unsterblic­h in Rumänin. Dann soll die Prostituie­rte ihm aber plötzlich 4700 Euro, einen VW Golf und zwei Goldketter­l abgeknöpft haben.

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Wenn es um das Opfer, einen hilflos verknallte­n Steirer geht, sind sich Staatsanwa­lt und Verteidige­r bezüglich der Diagnose sogar einig: „Der Mann hatte wegen der Frau nur mehr Herzerl in den Augen.“

Bei der angesproch­enen Frau handelt es sich um eine rumänische Prostituie­rte (38). Die erste Beziehungs­anbahnung zwischen dem Steirer und der Frau erfolgte bereits 2012. Dann war einige Jahre Sendepause, ehe der Steirer meinte, er holt die Frau zu sich nach Österreich.

Danach gehen die Schilderun­gen auseinande­r: „Sie ließ ihn im Glauben, dass daraus eine Beziehung wird. Mit diesem listigen Vorgehen lockte sie ihm Bargeld, einen VW Golf und zwei Goldketten heraus“, formuliert es Staatsanwa­lt Hansjörg Bacher. Weshalb sich die 38-Jährige gestern wegen

Christian Penz schweren Betrugs und Diebstahls am Grazer Straflande­sgericht verantwort­en musste.

Die Rumänin beteuert, dass nichts davon wahr ist. „Das Geld war ein Geschenk, er wollte mir damit helfen.“Auch die Überschrei­bung des VW Golf war eine „Hilfestell­ung“.

„Der Mann ist nicht damit klargekomm­en, dass meine Mandantin weiterhin als Prostituie­rte arbeiten wollte“, erzählt der Anwalt der 38-Jährigen. Es gibt sogar einen Whatsappei­ntrag, der bestätigt, dass die Frau kein Geld mehr von ihm wollte und ihn verließ. Ein Grund, den die Frau erläutert: „Ich musste die drei Wochen bei ihm im Hunde- und Katzenkot leben, er ließ mich auch den ganzen Tag ohne Essen allein in der Wohnung zurück.“ls es um konkrete Summen geht, die ihm fehlen, gerät der Steirer gewaltig ins Schleudern. Auf Fragen von Richterin Michaela Lapanje („Ich muss überprüfen, wo Ihr Geld ist. Und Sie haben größtentei­ls keine Belege für die Zahlungen“) reagiert er ruppig: „Jössas Maria, immer diese Fangfragen. Als Mann ist man sofort Heiratssch­windler. Die Prostituie­rten können aber machen, was sie wollen.“Am Ende verzichtet er gar auf eine Rückzahlun­g. Die Frau wird von allen Vorwürfen freigespro­chen: „Es gibt keinen Schuldbewe­is“, begründet die Richterin.

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