Kleine Zeitung Steiermark

Warten auf das Urteil

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Der eigentlich Schuldige sei Nermin Skelic, der frühere Obmann der Taqwa-moschee. Dieser reiste mit seiner Familie und anderen als Erster nach Syrien aus. Die anderen Mitglieder der Moschee seien ahnungslos gewesen – auch wenn Ausreisend­e nach Abschiedsf­eiern zum Flughafen gebracht wurden.

Ein Paar aus dem Verein Taqwa ließ im Dezember 2014 dieses Haus in der Südsteierm­ark samt Firma zurück und machte sich auf den Weg nach Syrien

Ein Verteidige­r erinnerte die Geschworen­en eindringli­ch an ihren Eid und appelliert­e, sie sollten „nicht auf einer Emotionswe­lle reiten, sondern basierend auf Fakten einen Wahrspruch fällen“.

Der Sachverstä­ndige Guido Steinberg hatte im Lauf des Verfahrens festgehalt­en, dass Nedzad

B. sehr wohl die religiöse Autorität der Taqwa-moschee mit ihrer takfiristi­schen Lehre war. Er habe zwar den IS als Ganzes nicht unterstütz­t, aber die takfiristi­sche Strömung innerhalb der Terrororga­nisation gepriesen. Vertreter dieser Gruppe fielen durch besondere Grausamkei­t auf, erklärten nach einem Streit sogar die Führung des IS zu Ungläubige­n und wurden dann selbst ermordet.

Emotional wurde es noch einmal, als ein Angeklagte­r in seinem Schlusswor­t den Staatsanwa­lt heftig angriff und der sich lautstark zur Wehr setzte. Vor dem Schlusswor­t des letzten Angeklagte­n wurde noch einmal vertagt, die Beratungen der Geschworen­en und das Urteil folgen heute.

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ROBERT LENHARD

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