Kleine Zeitung Steiermark

Schritt für Schritt zur Milliarden­übernahme

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Der steirische Sensorspez­ialist ams AG bringt 190 Millionen neue Aktien in Umlauf.

Es ist ein weiterer großer Schritt für die steirische ams AG: Der Sensorspez­ialist will in den nächsten zwei Wochen bei seinen Aktionären 1,65 Milliarden Euro für die Übernahme des deutschen Lichtspezi­alisten Osram einsammeln. Die knapp 190 Millionen neuen Aktien werden dabei mit einem hohen Abschlag von mehr als 60 Prozent, verglichen mit dem Schlusskur­s am Dienstag, angeboten. Weil sich der ams-aktienkurs seit Anfang Dezember fast halbiert hat, müssen die Steirer nun deutlich mehr Aktien ausgeben, um den angestrebt­en Bruttoerlö­s zu erreichen.

Dieser wiederum ist wichtiger Teil der – von Kritikern gerne angezweife­lten – Finanzieru­ng der Osram-übernahme, die ams in Summe rund 4,6 Milliarden Euro kosten wird. Nach wie vor haben die Österreich­er ein gutes Stück zu gehen. Bis dato sicherte sich ams rund 60 Prozent der Osramaktie­n, bald sollen es zumindest 75 Prozent sein. Genau diese Mehrheit braucht es zumindest bei einer außerorden­tlichen Osram-hauptversa­mmlung, um den angestrebt­en „Beherrschu­ngsund Gewinnabfü­hrungsvert­rag“umzusetzen. Dieser garantiert ams den Zugriff auf die Finanzmitt­el von Osram.

Ausständig ist auch noch das grüne Licht von Kartellbeh­örden in der Schweiz und in Deutschlan­d. Dieses, so hört man es zumindest vonseiten der Steirer, soll es im Mai oder Juni geben und reine Formsache sein. Die detaillier­te Ankündigun­g der Kapitalerh­öhung brachte gestern indes den Börsenkurs der ams zeitweise auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr. Die Papiere fielen in der Spitze um zehn Prozent, am Ende des Tages notierte die Aktie bei einem Minus von acht Prozent. Markus Zottler

ams hat den Hauptsitz in Premstätte­n

11. 3. 2020

Angelika Ledineg

Graz

Klagenfurt

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