Neue Kräfteverhältnisse im Orf-stiftungsrat
Mit neuen Mitgliedern im obersten Orf-gremium wurde eine türkise Mehrheit installiert. Norbert Steger von der FPÖ bleibt aber Vorsitzender.
Die Bundesregierung, Parteien mit Klubstärke im Nationalrat, die Bundesländer, der Publikumsrat und der Betriebsrat besetzen den 35köpfigen Orf-stiftungsrat. Er entscheidet mit Mehrheit etwa über Generaldirektion, Budget, Gis-gebühren und Programmschema. Und die Regierungsparteien kommen darin nun auf 19 der 35 Sitze.
Von den neun Regierungsmandaten gehen unter türkisgrüner Regierung fünf statt bisher vier an die ÖVP, zwei an die Grünen und zwei an gemeinsam ausgesuchte Unabhängige – Ruth Strondl vom Kunsthistorischen Museum sowie Bernhard Tschrepitsch von der Akademikerhilfe. Die Türkisen bestellten neu den Kommunikationsberater Jürgen Beilein (früher für Övp-minister tätig). Die Grünen nominierten neben Kommunikationsberater Lothar Lockl die Kommunikationschefin der Wiener Universität für angewandte Kunst, Andrea Danmayr. Zudem ist die Regierung für die Entsendung von Vertretern auf Vorschlag der Parteien zuständig. Hier neu: Statt Liste-jetzt-rätin Susanne Fengler hat die von den Grünen bestellte Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz einen Sitz.
Övp-nahe und mit ihr sympathisierende Stiftungsräte eingerechnet (wie etwa Strondl und Gudrun Stindl), gibt es im obersten Orf-gremium eine große bürgerliche Mehrheit. Vorsitzender bleibt indes der von der FPÖ entsandte Exparteichef Norbert Steger. Das nächste Plenum hätte am 19. März stattfinden sollen, wurde aber wegen Corona verschoben.