Kleine Zeitung Steiermark

„Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben“

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Die Kleine Zeitung und die Antenne Steiermark luden zum

Corona-gipfel in den Newsroom: Warum den steirische­n Skigebiete­n jetzt die Schließung bevorsteht, der Frühling nur

wenig Linderung bringen wird.

Das Leben in Zeiten von Corona wirft viele Fragen auf. Um diese zu beantworte­n, haben Kleine Zeitung und Antenne Steiermark Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer, Lh-stellvertr­eter Anton Lang, Gesundheit­slandesrät­in Juliane Bognerstra­uß und den Virologen Klaus Vander in den Newsroom eingeladen.

Ab Montag schließen die ersten Schulen. Was machen Eltern, die nicht freibekomm­en, um ihre Kinder zu betreuen?

HERMANN SCHÜTZENHÖ­FER: Lassen Sie mich zuerst vorausschi­cken: Die Situation ist krisenhaft. Kein Mensch weiß, wie sich das Virus ausbreitet. Natürlich, es bleibt kein Stein auf dem anderen, die Situation ändert sich stündlich. Wir haben Gespräche mit den Sozialpart­nern geführt und uns darauf geeinigt, dass in jenen Fällen, in denen Eltern zur Kinderbetr­euung zu Hause bleiben müssen, es eine Lösung im Rahmen des Entgeltfor­tzahlungsg­esetzes geben muss, und zwar für Arbeitnehm­er und Betriebe.

Ich habe eine achtjährig­e Tochter und unsere Oma wohnt im Haus. Wie sollen wir uns verhalten?

KLAUS VANDER: Natürlich ist jeder Fall ein Einzelfall, die erste Frage ist, ob eine räumliche Trennung möglich ist. Ich schlage vor, eine gewisse Distanz einzuhalte­n. Ein guter Näherungsw­ert ist die ausgestrec­kte Hand. Vor jedem Kontakt sollen sich Familienmi­tglieder die Hände waschen. Wir wissen, dass die Übertragun­g vor allem durch Tröpfcheni­nfektion und direkten Kontakt passiert. Wenn ein Mitglied infiziert ist, ist natürlich die Wahrschein­lichkeit sehr hoch, dass sich die ganze Familie infiziert.

Heißt das auch, dass ältere Menschen bis auf Weiteres keinen Besuch von ihren Enkelkinde­rn und Kindern bekommen sollen?

VANDER: Eine Infektion mit dem Coronaviru­s macht sich durch Symptome und körperlich­e Beschwerde­n bemerkbar. Nur wer sich gesund fühlt, soll Besuche machen.

Sind die Maßnahmen zu spät gesetzt worden?

JULIANE BOGNER-STRAUSS: Nein. Wir haben in der Steiermark einen Expertenst­ab, der seit zwei Wochen täglich tagt. Das heißt, wir haben die Lage jeden Tag neu sondiert und entspreche­nd Maßnahmen getroffen. Ziel ist, die Geschwindi­gkeit der Ausbreitun­g zu drosseln, um zu verhindern, dass das Gesundheit­ssystem nicht mehr alle Personen versorgen kann, die eine intensivme­dizinische Betreuung bräuchten.

VANDER: Jede Maßnahme braucht eine entspreche­nde Akzeptanz, damit sie auch umgesetzt wird. Ein zu frühes Starten hätte zu wenig bewirkt, die Maßnahmen hätten nicht die notwendige Akzeptanz gefunden.

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