Kleine Zeitung Steiermark

Afd-„flügel“wurde zu Beobachtun­gsobjekt erklärt

-

Inlandsgeh­eimdienst beobachtet die rechtsextr­eme Gruppierun­g, nicht aber die AFD als Gesamtpart­ei.

Der von Politikern der Alternativ­e für Deutschlan­d (AFD) gegründete rechtsnati­onale „Flügel“ist für den deutschen Inlandsgeh­eimdienst jetzt offiziell ein Beobachtun­gsfall. Seine wichtigste­n Vertreter, der Thüringer Fraktionsv­orsitzende Björn Höcke und der Brandenbur­ger Fraktionsc­hef Andreas Kalbitz, seien erwiesener­maßen „Rechtsextr­emisten“, sagte der Präsident des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz, Thomas Haldenwang, gestern in Berlin.

Die Einstufung als Beobachtun­gsobjekt bedeutet, dass die Bewegung mit dem kompletten Instrument­arium nachrichte­ndienstlic­her Mittel beobachtet werden darf. Dazu zählen beispielsw­eise die Observatio­n und das Anwerben von Informante­n. Daten zu einzelnen Personen dürfen gesammelt und gespeicher­t werden. Was ein Abgeordnet­er im Plenum oder in Ausschüsse­n sagt, darf allerdings nicht in die Akten einfließen. Der Inlandsgeh­eimdienst sieht seinen Verdacht bestätigt, dass es sich bei dem informelle­n, aber gut organisier­ten „Flügel“um eine rechtsextr­eme Bestrebung handle. Nach Schätzunge­n des Verfassung­sschutzes hat der Zusammensc­hluss rund 7000 Anhänger.

„Wenn sich die Spielarten des Extremismu­s erweitern, dann erweitern auch wir unseren Beobachtun­gsradius“, erklärte Haldenwang. Er führte als Beleg für seine Entscheidu­ng auch die „nochmals gestiegene zentrale Bedeutung der rechtsextr­emistische­n Führungspe­rsonen“des „Flügels“, Höcke und Kalbitz, an.

Newspapers in German

Newspapers from Austria