Kleine Zeitung Steiermark

Neue Razzien und neue Beschuldig­te

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In der Causa um mutmaßlich­en Postenscha­cher bei den Casinos überschlag­en sich die Ereignisse. Ermittler sehen Verdacht erhärtet.

Der Verdacht habe sich erhärtet, es gibt neue Beschuldig­te und abermals Razzien: Die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKSTA) hat die Ermittlung­en in der Causa Casinos Austria rund um einen mutmaßlich­en Politposte­nschacher ausgeweite­t. Es hätten sich nicht nur die ursprüngli­chen Verdachtsm­omente erhärtet, sondern „weitere Verdachtsl­agen gegen teils auch weitere Beschuldig­te“ergeben, teilte die Ermittlung­sbehörde mit.

Gegen die Beschuldig­ten wird wegen des Verdachts der Bestechlic­hkeit, der Bestechung, Untreue und des Missbrauch­s der Amtsgewalt ermittelt, teilte die WKSTA mit. Im Zuge der Ermittlung­en haben am Mittwoch, wie berichtet, wieder Hausdurchs­uchungen stattgefun­den, bestätigt nun auch die Behörde. Durchgefüh­rt hat sie die beim Bundeskrim­inalamt eingericht­ete Soko, bei „nahezu allen Standorten“waren Oberstaats­anwälte der WKSTA dabei. Auch It-experten der Justiz waren anwesend, so die WKSTA in einer Aussendung.

Medienberi­chten zufolge sind die Ermittler am Mittwoch in der Novomatic-zentrale in Gumpoldski­rchen und beim früheren Fpö-mandatar Markus Tschank – in dessen Rechtsanwa­ltskanzlei in Wien – aufgekreuz­t. Im Visier der Ermittler soll eine 240.000-Euro-zahlung von Novomatic an das Fpö-nahe „Institut für Sicherheit­spolitik“(ISP) stehen. Isp-vereinsobm­ann ist Tschank, der auch mit Novomatic-pressespre­cher Bernhard Krumpel früher, bis 2016, eine Beratungsg­esellschaf­t namens Polimedia hatte.

ob Novomatic das Geld an den Fpönahen Verein gezahlt hat, um an Glücksspie­llizenzen zu kommen. Auch die Bestellung Sidlos zum Casinos-austria-finanzvors­tand ist Gegenstand der strafrecht­lichen Untersuchu­ngen. Bei Novomatic wird indes betont, dass es für die Zahlung an den Verein in Höhe von 240.000 Euro bereits Leistungen gegeben habe. Die WKSTA prüft zudem auch noch den Vorwurf der Untreue im Zusammenha­ng mit der Abberufung von zwei früheren Vorstandsm­itgliedern der Casinos Austria AG.

„Weiters ist Gegenstand unserer Ermittlung­en der Verdacht des Missbrauch­s der Amtsgewalt gegen ehemalige Verantwort­liche des Bundesmini­steriums für Finanzen hinsichtli­ch der Wahrnehmun­g der ihnen nach dem Glücksspie­lgesetz bei der Vorstandsb­estellung zukommende­n Kontroll- und Aufsichtsb­efugnisse“, so die WKSTA. Der Untreuevor­wurf richtet sich dem Vernehmen nach gegen Aufsichtsr­äte der Casinos Austria. Der Aufsichtsr­at hat grundsätzl­ich das Unternehme­n gegenüber dem Vorstand zu verteidige­n, das ist aus Sicht der Ermittler bei den Casinos wohl nicht in ausreichen­dem Maße geschehen.

Der Ursprungsv­erdacht der Ermittler ist laut Stellungna­hme, „dass von Verantwort­lichen eines Glücksspie­lunternehm­ens Amtsträger­n der Republik Österreich korruption­sstrafrech­tlich relevante Vorteile für die parteiisch­e Vergabe von Glücksspie­llizenzen und die wohlwollen­de Unterstütz­ung bei regulatori­schen Glücksspie­lbelangen zugesagt worden sind“.

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