Bundesheer leistet bereits Assistenz
Militär-spitäler können kaum Patienten aufnehmen. Pandemierisiko war bekannt.
Steht das Bundesheer bereits im Assistenzeinsatz?
ANTWORT: Gestern wurden weitere 30 Soldaten aus Tirol für die Kontrollen abreisender Gäste aus den Quarantänegebieten angefordert, sie sollen vorerst bis 16. März die Polizei unterstützen. Davor machten bereits acht Soldaten am Brenner Gesundheitskontrollen.
Können die Heeresspitäler Covid-19-patienten aufnehmen?
ANTWORT: Kaum bis gar nicht. In Wien musste das Bundesheer eine diesbezügliche Anfrage abweisen. Unter Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) wurden die Militär-spitäler 2012 in „Sanitätszentren“umgewandelt, die Bettenabteilungen zugesperrt. Man folgte damals den Empfehlungen des Rechnungshofes, der das Sanitätswesen des Bundesheeres als ineffizient kritisierte. Das „Sanitätszentrum Süd“in Graz könnte eine beschränkte Anzahl von Patienten aufnehmen, heißt es.
Wie wurde das Pandemierisiko beim Militär eingeschätzt?
ANTWORT: Im aktuellen Risikobild der Direktion für Sicherheitspolitik (erstellt 2019) wird eine Pandemie als Extremereignis mit einer Bedrohungswahrscheinlichkeit von über 50 Prozent und hoher Auswirkung auf Österreichs Sicherheit eingestuft (siehe Bild). Im Bericht dazu wird vor allem von einer „Disease X“, einem noch unbekannten Erreger, gewarnt. Und: Österreich habe nur unzureichend vorgesorgt, auch dem Bundesheer fehlten für seine Rolle in dem Szenario die „notwendigen personellen, materiellen und infrastrukturellen Ressourcen.“Wilfried Rombold