Neue Wege der Selbstversorgung
Corona zeigt die Verwundbarkeit von Ländern, die Produktion bzw. Teile der Produktionskette von lebensnotwendigen Gütern ins billiger produzierende Ausland verlagert haben. Da das in unterschiedlichem Ausmaß praktisch alle Länder getan haben, zeigt es die Verwundbarkeit dieses Systems selbst.
Das führt uns die Krise jetzt klar vor Augen. Stehen drei von vier Containern in China und dort die Bevölkerung unter Quarantäne, dann kommt dieses globale Nervensystem zum Erliegen.
Noch halten sich die Auswirkungen davon für uns in Österreich in Grenzen. Jetzt zeigt sich, wie wertvoll eine weitgehende Selbstversorgung etwa bei Lebensmitteln ist. Unsere Regale sind voll, sieht man von Klopapier ab, was nur beweist, dass bei so manchen in der Krise dann doch die Drähte durchbrennen. Aber dass wir noch Klopapier
brauchen, ist ein gutes Die Coronakrise Zeichen. Ein Zeichen dafür, bietet die Chance, dass alles, was seinem
Gebrauch vorgelagert ist, das trügerische
der Einkauf, die Anlieferung Gefühl, dass unser und die Produktion Versorgungssystem von Lebensmitteln funktioniert. bestens
Krisen bieten zumindest funktioniert, zu die Chance, die Verletzlichkeit hinterfragen. von Versorgungssystemen zu erkennen. Und die Chance, das trügerische Gefühl, dass alles super funktioniert, ernsthaft zu hinterfragen und entsprechende Lehren daraus zu ziehen.
Corona ist ein Virus. Wer seine Angriffe übersteht, der ist immun dagegen. Ein überstandenes Virus macht stärker. Was, wenn nach Corona ein ganz anderes Virus viral geht? Das Virus der Vernunft? Das Virus der Verantwortlichkeit?
Auf unsere Lebensmittelversorgung bezogen, hieße eine durch Corona klug gewordene Vernünftigkeit, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten nach der überstandenen Krise angesagt wäre. Ein Verantwortungsgefühl aller maßgeblichen Player füreinander. Unserer Bauern, Verarbeiter, Händler und Großhändler, der Verantwortlichen in Gastronomie und Hotellerie und von uns allen als Konsumenten und Gäste. orona macht klar: Wir müssen neue Wege hin zu einer besseren und echten Ausgestaltung einer Selbstversorgung gehen.
Hannes Royer ist Bergbauer und Gründer der Plattform „Land schafft Leben“
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